Abenteuer Tiefe Einblicke in buddhistische Seelen

Die beiden Abenteurer Heinz Zimmer und Klaus Hessenauer wollen auf ungewöhnliche Weise Menschen für die Himalaya-Region begeistern. Buddhistische Mönche sollen auf ihrer Mandala-Tour auch in unsere Region kommen.

 Mandalas, meist aus Sand, sind geometrische Schaubilder. Sie werden zu religiösen Zwecken benutzt, als Symbol bei Riten. Mit dem Buddhismus fand das Mandala als Meditations-Objekt, von Indien und Tibet ausgehend, Verbreitung in ganz Ostasien. Sie stehen für die Vergänglichkeit. Auf Einladung von Heinz Zimmer und Klaus Hessenauer sollen Mönche in unserer Region die Mandala-Kunst zeigen.

Mandalas, meist aus Sand, sind geometrische Schaubilder. Sie werden zu religiösen Zwecken benutzt, als Symbol bei Riten. Mit dem Buddhismus fand das Mandala als Meditations-Objekt, von Indien und Tibet ausgehend, Verbreitung in ganz Ostasien. Sie stehen für die Vergänglichkeit. Auf Einladung von Heinz Zimmer und Klaus Hessenauer sollen Mönche in unserer Region die Mandala-Kunst zeigen.

Foto: picture alliance / dpa/Angelika Warmuth

Kein Buch hatte mich so fasziniert, wie Heinrich Harrer´s ,Sieben Jahre in Tibet’“, sagt der saarländische Abenteurer Heinz Zimmer aus Bubach bei St. Wendel. Er ist in unserer Region kein Unbekannter. Zimmer ist im Vorstand der Freunde des Abenteuermuseum, das die Erinnerung an den Abenteurer Rox-Schulz hochhält un dgleichzeitig gehört er zu den Initiatoren der erfolgreichen Vortragsreihe „Fremde Länder, Kulturen und Menschen“ im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel.

Auch das Buch „Götter, Gräber und Gelehrte“ von C.W. Ceram habe dazu beigetragen, dass Zimmer immer wieder zu ungewöhnlichen Touren in die Welt aufbricht. „Es war immer mein Traum, auch einmal in eine Region zu gelangen, die vom Tourismus noch nicht entdeckt wurde, aber wohl nicht mehr gab. Als ich dann 1975 in einer Zeitschrift las, dass es noch ein Gebiet gibt, das sich Jahrhunderte in völliger Isolation und Abgeschiedenheit befand, war ich von dem Gedanken fasziniert, diese vergessene Region zu besuchen“, erzählt Zimmer. Allerdings ließ sich dieser Traum erst 1977 realisieren, als Heinz Zimmer zusammen mit seinem Freund Albrecht auf abenteuerlichen Wegen in das auch Klein-Tibet genannte Ladakh reisen konnte. „Natürlich gab es auch schon einige Westeuropäer dort, aber ihre Zahl war durchaus überschaubar. Wir fanden tatsächlich noch ein Gebiet, in dem es keinerlei touristische Infrastruktur gab. Und als wir wenige Jahre später erfuhren, dass ein weiteres Gebiet, Zanskar, das wegen Schnee und Eis fast neun Monate von der Außenwelt abgeschnitten ist, für Besucher zugänglich wurde, machten wir uns 1984 zusammen mit einem Einheimischen und seinem Esel auf den Weg, die Zanskarkette zu Fuß zu überqueren. Auch damals bekamen wir auf dieser Strecke nicht einen einzigen westlichen Besucher zu Gesicht,“ erzählt der Abenteurer. In wenigen Wochen will er mit einem Freund nach 35 Jahren diese Strecke, die über sieben 4000er und drei 5000er Pässe, darunter der mit 5360 Meter höchste befahrbare Pass der Welt führt, mit einem Fahrrad bewältigen, „was unseres Wissens bisher noch niemand gemacht hat“.

Ein besonderes Ereignis begab sich an einem Sonntag 2017 in der Nähe in einem buddhistischen Kloster nahe St. Wendel. Dort lernte er den jungen Mönch Lama Samten kennen, der wie es sich herausstellte, in Lamayuru, einem Kloster in Ladakh, stammt. Zimmer: „Dieses Kloster hatte ich bereits auf meinen Touren 1977 und 1984 besucht und ich konnte ihm auch Bilder aus seiner Heimat schicken. Bilder aus einer Zeit, als er noch nicht geboren war. Als ich ihn letztes Jahr anschrieb und ihm mitteilte, dass ich vorhabe, Ladakh und Zanskar in diesem Jahr wieder zu besuchen, lud er mich ein, ihn in seinem Kloster in Lamayuru zu besuchen.“ In dem Gespräch teilte mir Lama Samten mit, dass er mit weiteren Mönchen aus Ladakh beabsichtige, im Jar 2020 Deutschland zu besuchen, um im Rahmen einer „Sand Mandala Tour“ Werbung für seine Heimat zu machen und Spenden für eine neu zu bauende Schule für unterprivilegierte Kinder in Ladakh zu sammeln. Zimmer informierte den als großen Himalaya-Kenner Klaus Hessenauer aus Homburg, der ebenfalls bei den „Freunden des Abenteuermuseums“ engagiert ist. Beide sehen gute Chancen im Frühjahr 2020 die Mönche um Lama Samten zu einem Aufenthalt im Saarland, darunter in Homburg und St. Wendel, und der Pfalz zu gewinnen. Dann sollen auch die Mandalas hergestellt werden. Das Mandala ist ein geometrisches Schaubild, das im Hinduismus und Buddhismus in der Kultpraxis eine magische oder religiöse Bedeutung besitzt. Ein Mandala ist meist quadratisch oder kreisrund und stets auf einen Mittelpunkt orientiert. Es verkörpert das gesamte Universum mit Himmel, Erde und Unterwelt. Es dient als visuelles Hilfsmittel, um durch die Darstellung von Göttern, Landschaften oder Zeichen komplexe religiöse Zusammenhänge verinnerlichen zu können. Heinz Zimmer lächelt und blickt in die Ferne.

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