In Ludweiler lassen die Narren es krachen Sie zündeten wieder, die Büttenreden

Ludweiler · Muhbarack, Ochs Furt, Trauerschnallen: „Die Beeles“ feierten eine fröhliche und farbenfrohe Prunksitzung.

 Die Beeles Musketiere erfreuten ihr Publikum mit dem Astronauten-Tanz.

Die Beeles Musketiere erfreuten ihr Publikum mit dem Astronauten-Tanz.

Foto: BeckerBredel

Trauer, Klage, Schmerz – was ist hier los? Bodenständige Warndt-Faasend war anvisiert, jetzt lamentieren vier schwarze Witwen gebetsmühlenhaft  über die Dahingeschiedenen. Alles nur Bluff, haben diese Trauerschnallen doch längst die knackig jungen Franzosen im Publikum im Visier, tragen ihr sexyiestes  Kleidchen unterm Trauerlook. Die Warndthalle, naturgemäß proppenvoll, ist am Samstag ganz auf „Beeles helau!“ gebürstet. 24 Darbietungen, Orga wie am Schnürchen, spektakuläre Kulisse. Ein Rummelplatz heuer, davor drängen sich, beim Gänsehaut-Einmarsch, niedliche Kinder-Tollitäten, knackige Garden, fesche Trommler, Elferrat, Herold, Hofnärrin. Plus an die (über die ganze Fastnacht verteilt) gut 100 Helfer im Hintergrund.

1954 gründete sich die Ludweiler Karnevalsgesellschaft (KV) „Die Beeles“. Der Name soll, der Chronik zufolge, mit dem französischen „Les Belles“ zu tun haben. „Das ist rein spekulativ“, sagt Sylvia Kuhn, „Mädchen für alles“ im Verein, der heute, unter Leitung von Tanja Baschab, beeindruckenes Vereinsleben quer durch die Generationen zeigt. Was müssen diese Tanzmariechen, Showtänzer von den Minis über die Junioren bis zu den Aktiven und den „Dschunschelcampern“ vom  drolligen Männerballett über Winter geübt haben für soviel Power auf der Bühne.

Büttenreden zünden, sei es von „Bauer und Tochter“, „Archibald und Fridolin“, „Fubbes und Flabbes“ und so fort. Wir lernen, dass „Muhbarack“ für Kuhstall, Ochs Furt für Viehdiebstahl, Burger King für Bürgermeister steht. Zwei Provinzschönheiten amüsieren, nee blamieren sich im Karibikurlaub. Wunderbare Schnuten zeigt „Es Marieche“, wenn es denn figurbewusst behauptet: „Mit der Körpermasse steigt mein Ego enorm“.

Vier Stunden vergehen vergnüglich. „Faasend iss imma das Höchste, da darf nicht mal Weihnachten dran tippen“, fasst Elfie Richard die Stimmung zusammen.

Am Fetten Donnerstag, 15.11 Uhr, stürmen die Beeles das Völklinger, am Tag darauf, gleiche Uhrzeit, das Ludweiler Rathaus. Am Sonntag, 3. März, beginnt um 13.30 Uhr der große Beeles-Faasendumzug mit etwa 70 Gruppen und schätzungsweise 1600 Teilnehmern. Enden wird  die Beeles-Session am Rosenmontag, 15 Uhr, in der Warndthalle mit der Kinderfaasend.

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