Fastnacht Der „Stallbock“ geht über die Grenzen

Blieskastel · Drei Generationen halten in Blieskastel die Tradition der politischen Büttenrede lebendig.

 Ben Schmitt in seiner Rolle als „Böckchen Annelie“.

Ben Schmitt in seiner Rolle als „Böckchen Annelie“.

Foto: Manuela Derschang

9916 Buchstaben, 2167 Worte und 8 Geschichten die traditionell auf „Meck, meck, meck“ enden. Das ist alles was man bereits über die diesjährige Rede des „Kaschtler Stallbocks“ weiß. Im Wahljahr gibt es, oberflächlich gesehen, genug Futter für die Traditionsfigur der Blieskasteler Fastnacht. Allerdings, und so kennt man den „Obermeckerer“, wäre er nicht der „Stallbock“, wenn er sich nicht wieder etwas ganz Besonderes ausgedacht hätte. Und so geht der Stallbock bis an die Grenzen und darüber hinaus. Auch die oft von ihm gescholtenen Kommunalpolitiker lieben ihren „Stallbock“, wenn auch so manches Lachen etwas gequält rüberkommt. An den Prunksitzungen wird die Politprominenz sicher zahlreich erscheinen, denn der Wahlkampf verpflichtet. Allerdings werden die „Dampfplauderer“ dort zum Zuhören verurteilt sein.

Im siebten Jahr schon verkörpert Thomas Schmitt mit seinem Sohn Ben, den „Stallbock“ und sein „Böckchen Annelie“. Ben Schmitt gilt als eines der größten Talente der südwestdeutschen Fastnacht und läuft seinen Vater regelmäßig den Rang ab. Der clevere Teenager übernimmt mittlerweile große Teile der Rede und würzt sie mit seinen eigenen, frechen Pointen. Zum Team gehört auch Opa Horst Schmitt („Aarich und Laarisch“), der regelmäßig das ein oder andere Thema beisteuert. Das Drei-Generationen-Projekt bildet somit ein breites Alters- und Meinungsspektrum ab. Alte Zöpfe abschneidend, aber den Ursprung der politischen Rede nicht vergessend, stehen die beiden „Stallböcke“ in der Tradition ihrer Vorgängerinnen, Hilde Krammel, Alice Hauck, dem Ehrenstallbock Elly Kunz, Christine Centaver und Margit Quack.

Nach seiner gefeierten Premiere in Alschbach ist der „Stallbock“ nun an den Gala-Prunksitzungen der Blieskasteler Karnevallsgesellschaft „Nix wie druff“ am 16. und 23. Februar sowie an der Seniorenfastnacht am 24. Februar zu sehen. Ebenso meckert er am fetten Donnerstag, beim Rathaussturm und dem anschließenden Besuch des Seniorenheims. Abschließend wird er natürlich auch beim großen Jubiläumsumzug am Fastnachtsonntag in Blieskastel hautnah zu erleben sein.

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