Fastnacht im Senioren-Haus Hasborn Mit 100 Jahren rockt Irmina die Bütt

Hasborn · Kappensitzung im Senioren-Haus Hasborn kam gut an. Um den närrischen Nachwuchs scheint es gut bestellt.

 Sie war der Kracher in der Bütt: Irmina Naumann (100 Jahre), Bewohnerin des Seniorenhauses in Hasborn.

Sie war der Kracher in der Bütt: Irmina Naumann (100 Jahre), Bewohnerin des Seniorenhauses in Hasborn.

Foto: Silke Frank

Die Narren aus dem Caritas-Senioren-Haus Hasborn feierten, was das Zeug hält. Tanz, Büttenreden und Gesang – geboten wurde alles, was ein Fastnachtsherz höher schlagen lässt. Das berichtet eine Sprecherin des Hauses. Kracher in der Bütt soll demnach Bewohnerin Irmina Naumann (100 Jahre) gewesen sein.

Welche Einsparungen im Seniorenheim machen Sinn? Nun ja, einen Waschlappen für alle, die Toilettenbürste dient auch als Zahnbürste und der Zahnputzbecher wird an alle herumgereicht: Diese Ideen haben die Damen der sozialen Begleitung und Bewohner Norbert Schramm während der Fastnachtsveranstaltung präsentiert. Unter dem Motto „Sparmaßnahmen im Senioren-Haus“ putzte sich Norbert Schramm unter lautem Gelächter die Zähne mit Sprühsahne und reichte die Bürste weiter. Im Nachthemd und Schlafanzug zeigten sie mit viel Witz die Möglichkeiten des Einsparens auf.

Schlag 10.11 Uhr hatten Hausleiterin Vera Schmidt und Fördervereinsvorsitzender Walter Krächan die Narrensitzung mit einem lautstarken „Alleh Hopp“ eröffnet. Um den närrischen Nachwuchs scheint es im Senioren-Haus Hasborn gut bestellt. „Jüngstes“ Beispiel ist Faasebooze und Bewohnerin Irmina Naumann mit ihren 100 Jahren. Ihr Beitrag „Meine Weltreise“ sorgte für die richtige Einstimmung in der Bütt: „Als ich 80 Jahre alt war, ging ich mit meinem Liebsten auf Weltreise. Auf dem Flughafen haben sie alle geheult. Ja, warum heult ihr denn, fragte ich. Sie sagten: dein Mann und deine Kinder, was passiert, wenn ihr abstürzt? Da brauchst du doch keine Angst zu haben, beruhigte ich. Das Flugzeug gehört doch nicht dir!“ Lautstarkes Gelächter im ganzen Saal. Für ihre köstlichen Geschichten gab es kräftigen Applaus.

Viele Lacher gab es auch für Putzfrau Renate alias Renate Veauthier in der Bütt. Mit trockenem Humor berichtete sie von den Probleme des Altwerdens: „Neulich kam mein Sohn zu Besuch und nahm mich ganz fest in die Arme. Das ist ja so ein Lieber. Was hab ich für einen Guten, sagte ich. Dann dreht er sich zu meinem Mann um und sagt: Papa du hast recht, se hat schon nochmal zugeholt.“ Selbstverständlich kam bei der traditionellen Karnevalsveranstaltung im Senioren-Haus auch das Schunkeln nicht zu kurz. Unentwegt heizten Hausmusiker Eugen Heck und Alois Esch die Stimmung an. Für besonders viel gute Laune sorgte standesgemäß Werner Maldener mit seinen Liedern. Beim „jährlichen Wahnsinn“ durfte auch Alma Puhvogel alias Claudia Ohlmann nicht fehlen. Gereizt betrat sie den Saal: „Ständig bekomme ich von meinem Mann das Fett weg.“ Mit hochrotem Kopf gab sie tiefe Einblicke in das Familienleben: „Letztens sagte ich zu ihm, so eine Frau wie mich bekommst du nicht mehr. Da antwortete er: Das will ich auch hoffen.“

Den krönenden Abschluss bildete der stürmische Auftritt des Teams „Seniorentanz“. Mit vollem Körpereinsatz fetzten die Damen und Männer über die Bühne. Die Begeisterung war auf den Gesichtern der Akteure und des Publikums abzulesen und sie ernteten damit einen Riesenapplaus. Schließlich endete das abwechslungsreiche Programm in einem großen Finale, zu dem sich alle Akteure nochmals auf der Bühne einfanden.

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