Seehofer-Forderung zu ARD und ZDF scharf kritisiert

Berlin/Mainz. CSU-Chef Horst Seehofer ist mit seiner Forderung nach einer Zusammenlegung von ARD und ZDF auf scharfe Kritik gestoßen. "Ohne Sinn und Verstand posaunt Herr Seehofer populistische Töne ins Land", sagte die medienpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Tabea Rößner, der "Passauer Neuen Presse".

Berlin/Mainz. CSU-Chef Horst Seehofer ist mit seiner Forderung nach einer Zusammenlegung von ARD und ZDF auf scharfe Kritik gestoßen. "Ohne Sinn und Verstand posaunt Herr Seehofer populistische Töne ins Land", sagte die medienpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Tabea Rößner, der "Passauer Neuen Presse".

Schließlich habe das Bundesverfassungsgericht festgestellt, dass die Konkurrenz zwischen ARD und ZDF die Qualität steigere und für eine vielfältige Berichterstattung sorge. Mit seinem Ruf nach einer Zusammenlegung der Sender buhle Seehofer um die Wähler der Rechtspopulisten und unterscheide sich nicht von der AfD, die viel zu einfache Antworten gebe und keine differenzierte politische Berichterstattung wünsche, fügte die Mainzer Bundestagsabgeordnete hinzu.

Natürlich gebe es berechtigte Kritik an den beiden Sendern. Eine engere Zusammenarbeit der beiden Anstalten sei sinnvoll. Aber Seehofers Vorstoß sei "unseriös", weil er die weitreichenden Folgen einer Fusion gar nicht in den Blick nehme.

"Ich halte das nicht für sinnvoll", stimmte der CDU-Bundestagsabgeordnete Franz Josef Jung in der Oldenburger "Nordwest-Zeitung" der Kritik zu. "Zwei öffentlich-rechtliche Sender sind gerade unter dem Aspekt der politischen Berichterstattung sinnvoll", erklärte Jung, der seit 1999 im ZDF-Fernsehrat sitzt. Seehofer hatte schon mehrfach den öffentlich-rechtlichen Rundfunk angegriffen.

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