Von der Zicke zur liebevollen Frau

Saarbrücken · Für die ARD-Reihe „Sechs auf einen Streich“ haben die Sender SR und RBB das Märchen „Das singende, klingende Bäumchen“ neu verfilmt. Am Sonntag, 25. Dezember, 14.45 Uhr, wird die Produktion ausgestrahlt.

 Ende gut, alles gut: Die Prinzessin (Jytte-Merle Böhrnsen) und der Prinz (Lucas Prisor) mit ihrem tönenden Bäumchen. Foto: SR

Ende gut, alles gut: Die Prinzessin (Jytte-Merle Böhrnsen) und der Prinz (Lucas Prisor) mit ihrem tönenden Bäumchen. Foto: SR

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Die einen Schuhe drücken, die anderen haben die falsche Farbe. "Der Spinat ist viel zu grün, der Fisch zu blass", meckert die schöne, aber hartherzige und hochmütige Prinzessin (Jytte-Merle Böhrnsen) rum. Sie schikaniert ihre Zofe Clara und den Rest ihres Hofstaates. Und als sie ihr Vater, der König (Heinz Hoenig), verheiraten möchte, kann es ihr kein Freier Recht machen. Als ein junger Prinz (Lucas Prisor) um sie wirbt und sagt: "Ich möchte ihr nur schenken, was sie sich wirklich wünscht", entgegnet sie, dass sie "Das singende, klingende Bäumchen" haben will. Doch dieses ertönt nur bei der wahren Liebe.

Der gleichnamige Film aus dem Jahr 1957 gilt als eine der erfolgreichsten Märchen-Produktionen der DEFA, dem Filmunternehmen der DDR. Für die ARD-Reihe "Sechs auf einen Streich" haben die beiden Sender RBB und SR die Geschichte nach Motiven der Brüder Grimm neu produziert. Am ersten Weihnachtstag, Sonntag, 25. Dezember, 14.45 Uhr, wird der Film nun ausgestrahlt.

Die Neuauflage ist rundum gelungen. Die Geschichte aus dem Mittelalter wurde modern aufbereitet. Die Darsteller, die bereits in zahlreichen Krimi-Serien mitgewirkt haben, spielen auch ihre Märchenrollen überzeugend. Und die Schauplätze vom prächtigen Schloss bis zur Höhle in Potsdam-Babelsberg, Berlin und Sachsen-Anhalt wurden gut ausgewählt. Neben den spannenden Abenteuern, die die verwunschene Prinzessin und der Prinz bei dem Waldgeist bestehen müssen, hält das Drehbuch von Gabriele Kreis auch romantische und lustige Szenen parat.

"Die anderen werden schick gemacht, ich werde dreckig gemacht", sagte Böhrnsen bei den Dreharbeiten lächelnd über ihre Verwandlung von der schönen zur hässlichen Prinzessin mit grünen Haaren und dicker Nase. Und für Oli Bigalke, der den Waldgeist spielt, stand fest: "Ich spiele keinen bösen Charakter." Vielmehr arbeite er die hässlichen Eigenschaften des späteren Paares heraus.

"Eine Herausforderung war das Wetter", blickt Anke Sperl vom RBB, die zusammen mit Andrea Etspüler vom SR die Redaktion übernommen hat, auf die Produktion zurück. Von Dauerregen bis zu heißen Tagen mit knapp 40 Grad sei alles dabei gewesen. Und Drehbuchautorin Gabriele Kreis verrät, dass in der Neuverfilmung zwei Figuren auftauchen, die es im Original nicht gibt: Eine Zofe sowie ein Knecht. Christel Bodenstein, die 1957 die Prinzessin gespielt hat, ist dagegen wieder dabei, diesmal als Kräuterfrau. Ihre Geschichten vom Dreh des Klassikers waren übrigens für Regisseur Wolfgang Eißler ein besonderes Schmankerl bei der Neu-Produktion.

Sonntag, 25. Dezember, 14.45 Uhr, ARD

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