Freudestrahlende CDU – tiefbetrübte SPD Herzschlagfinale: 209 Stimmen machen den Sieg aus

Bürgermeisterwahlen · In St. Wendel und Oberthal haben Wähler am Sonntag nicht nur ihre Stimme für den künftigen Landrat abgeben dürfen. Sie waren auch aufgerufen, den Rathauschef für die kommenden acht Jahre zu bestimmen. Alle drei Ämter gingen an CDU-Kandidaten. Mit mehr als Zweidrittelvorsprung hat Peter Klär (CDU ) am Sonntag die Bürgermeisterwahl in St. Wendel gewonnen. Mit 68,6 Prozent lag er weit vor Torsten Lang (SPD ), der auf 31,4 Prozent der Stimmen kam. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,4 Prozent. An der Direktwahl 2010 hatten sich 56,3 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt. Für die Christdemokraten, die im Landratsamt verfolgten, wie die Einzelergebnisse zur Landratswahl einliefen, ein Fest. Denn ihr Landratskandidat, Amtsinhaber Udo Recktenwald , fuhr ein souveränes Ergebnis ein. Er erlangte 72,9 Prozent Zustimmung. Lang anhaltendes Klatschkonzert brandete auf, als das vorläufige Endergebnis und damit der haushohe Sieg beider Unionskandidaten angezeigt wurde. Klär schritt von einer Umarmung, von einer Beglückwünschung zur nächsten. Seine Erleichterung über das Resultat war ihm anzusehen. "Ich hatte auf glühenden Kohlen gesessen", gestand er. Eine Stunde zuvor im Rathaus: Die Zahlen auf den Monitoren trudelten trotz Computerarbeit überraschend spät ein. Eine Dreiviertelstunde brauchte es, bis die ersten Auszählungen aus den Dörfern an der Wand aufschlugen. Klär, der als Interimsverwaltungsmann mit dem Wechsel von Klaus Bouillon (CDU ) als Innenminister nach Saarbrücken seit Wochen das Rathaus geführt hat, zeigte sich bestätigt: "Die Wähler haben die ruhige, sachliche Arbeit honoriert, die ich fortgeführt habe." Dafür danke er. Was oben auf der Agenda stehe, sei die Gestaltung des neuen Rathausumfeldes mit Anschluss an die Mott - so wie während des Wahlkampfes angekündigt. Und Programme für Winterbach sowie Urweiler stünden an. Dann machte er sich blitzschnell aus dem Staub, um mit seinen Parteikollegen im Alsfasser Kulturzentrum den Sieg zu feiern. Verdoppeltes Resultat

In St. Wendel und Oberthal haben Wähler am Sonntag nicht nur ihre Stimme für den künftigen Landrat abgeben dürfen. Sie waren auch aufgerufen, den Rathauschef für die kommenden acht Jahre zu bestimmen. Alle drei Ämter gingen an CDU-Kandidaten. Mit mehr als Zweidrittelvorsprung hat Peter Klär (CDU ) am Sonntag die Bürgermeisterwahl in St. Wendel gewonnen. Mit 68,6 Prozent lag er weit vor Torsten Lang (SPD ), der auf 31,4 Prozent der Stimmen kam. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,4 Prozent. An der Direktwahl 2010 hatten sich 56,3 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt.

Für die Christdemokraten, die im Landratsamt verfolgten, wie die Einzelergebnisse zur Landratswahl einliefen, ein Fest. Denn ihr Landratskandidat, Amtsinhaber Udo Recktenwald , fuhr ein souveränes Ergebnis ein. Er erlangte 72,9 Prozent Zustimmung.

Lang anhaltendes Klatschkonzert brandete auf, als das vorläufige Endergebnis und damit der haushohe Sieg beider Unionskandidaten angezeigt wurde. Klär schritt von einer Umarmung, von einer Beglückwünschung zur nächsten. Seine Erleichterung über das Resultat war ihm anzusehen. "Ich hatte auf glühenden Kohlen gesessen", gestand er. Eine Stunde zuvor im Rathaus: Die Zahlen auf den Monitoren trudelten trotz Computerarbeit überraschend spät ein. Eine Dreiviertelstunde brauchte es, bis die ersten Auszählungen aus den Dörfern an der Wand aufschlugen.

Klär, der als Interimsverwaltungsmann mit dem Wechsel von Klaus Bouillon (CDU ) als Innenminister nach Saarbrücken seit Wochen das Rathaus geführt hat, zeigte sich bestätigt: "Die Wähler haben die ruhige, sachliche Arbeit honoriert, die ich fortgeführt habe." Dafür danke er. Was oben auf der Agenda stehe, sei die Gestaltung des neuen Rathausumfeldes mit Anschluss an die Mott - so wie während des Wahlkampfes angekündigt. Und Programme für Winterbach sowie Urweiler stünden an. Dann machte er sich blitzschnell aus dem Staub, um mit seinen Parteikollegen im Alsfasser Kulturzentrum den Sieg zu feiern.

Verdoppeltes Resultat

Sichtlich niedergeschlagen vom doch eher dürftigen Wahlausgang zeigte sich der unterlegene Kandidat Lang. Das von der CDU in ihren Jubelsaal umfunktionierte Landratsamt hatte er nach seinem Glückwunsch an Klär rasch geräumt und wechselte zur Wahlparty in die Eventgalerie beim Dom. Dort leckten die Genossen ihre Wunden. Lang äußerte sich nach einer kurzen Verschnaufpause optimistisch: "Eine Ära ist endgültig zu Ende", kommentierte er den Wahlausgang für den neuen Bürgermeister nach Bouillons Weggang, der zuletzt mehr als 85 Prozent der Wähler auf sich vereint hatte. "Drei Monate Wahlkampf waren einfach zu wenig, um aufzuholen." Aber mit "deutlich mehr als 30 Prozent haben wir unser Ergebnis von zuletzt mehr als verdoppelt". In den vergangenen 20 Jahren habe die SPD bei Wahlen in der Kreisstadt "keine drei mehr vorne gehabt".

Im Stadtrat werde er nun unter anderem ein Budgetrecht für Ortsräte einfordern. Dazu hatte während der SR-SZ-Podiumsdiskussion zur Bürgermeisterwahl auch Klär prinzipiell seine Bereitschaft erklärt. Er atmete tief durch. Ehe sich im nächsten Moment ein Lächeln auf seinen Lippen bildete. Mit einem Mal fiel die Anspannung von Stephan Rausch (CDU ) ab. Den applaudierenden Parteifreunden deutete der alte und neue Bürgermeister von Oberthal : Daumen hoch.

Einer der ersten, der ihm gratulierte, war Hans Peter Wack. Der Kandidat der Sozialdemokraten war "enttäuscht". Aber er sagte auch: "Mit dem Ergebnis kann man leben!" Er erreichte 47,2 Prozent der Stimmen, Stephan Rausch schaffte 52,8 Prozent. 209 Stimmen gaben am Ende den Ausschlag. Ein spannender Abend im Rathaus.

Dabei hatte doch alles so ruhig begonnen. Ein Dutzend Menschen fand sich gegen 18 Uhr im Sitzungssaal ein. Es wurde geplauscht. Ab und an ein Blick auf die Leinwand. Aber dort gab es noch keine Zahlen. Kurz vor 19 Uhr kam SPD-Kandidat Hans Peter Wack in den Saal. Um prompt nicht nur begrüßt zu werden. Es gab auch viele Glückwünsche - zum Geburtstag.

Die ersten Ergebnisse aus den Wahlbezirken liefen ein. In Güdesweiler und Gronig hatte Stephan Rausch die Nase vorn. Thomas Steinmetz (SPD ) lief umher. Er kannte die Situation nur zu gut. Vor sieben Jahren war er gegen Rausch angetreten. Hatte damals nur knapp verloren. Wie würde es dieses Mal für die Sozialdemokraten ausgehen?

Hans Peter Wack schaute konzentriert auf die Leinwand. Von Stephan Rausch noch immer keine Spur. Er saß in seinem Büro. Verfolgte dort die eintrudelnden Ergebnisse. Der erste Wahlbezirk von Oberthal ging an den Christdemokraten. Gleich darauf folgten die Stimmen aus Steinberg-Deckenhardt: 75 für Rausch, 414 für Wack. "Ein Traumergebnis", rief Heinz-Detlef Puff, SPD-Wahlleiter. Zeitgleich ging ein Raunen durch den Saal. Oberthals zweiter Wahlbezirk würde die Entscheidung bringen. Die beiden Kandidaten lagen zu diesem Zeitpunkt eng zusammen.

Im Gang vor dem Büro des Bürgermeisters eilten geschäftig einige Parteifreunde umher. Die Mienen allesamt ernst. Ob beim Tholeyer Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU ), bei Oberthals CDU-Fraktionssprecher Hermann Scharf oder beim Ersten Beigeordneten Michael Maurer. Zu diesem Zeitpunkt konnte man die Spannung beinahe mit Händen greifen.

Es war ein Herzschlagfinale. Jetzt konnte keiner mehr im Sitzungssaal den Blick schweifen lassen. Alle starrten gebannt auf die Leinwand. Alle außer Rausch. Er fehlte noch immer. Dann ging plötzlich alles ganz schnell. Applaus brandete auf. Das Ergebnis war da: Stephan Rausch bleibt Bürgermeister in Oberthal .

Wack selbst hatte zwar nicht gewonnen. Aber er sah die SPD dennoch als Sieger. Denn sie habe solidarisch hinter ihm gestanden, als er im Wahlkampf ausfiel, und alles für ihn gegeben. "So etwas habe ich in der Parteipolitik noch nie erlebt", schwärmte Wack. Und so schaute er auch später noch bei Wahlparty in Steinberg-Deckenhardt vorbei. "Die Kameraden haben es verdient, dass ich noch kurz mit ihnen feiere."

Ebenso spannend wie die Wahl machte es Rausch am Ende. Erst einige Minuten nach Bekanntgabe des Ergebnisses kam er an der Seite seiner Ehefrau Marianne in den Sitzungssaal. Dort war von Anspannung nichts mehr zu spüren. Auf die Frage hin, ob er glücklich sei, lächelte Rausch: "Nein, sehr glücklich." Drei von vier Ortsteilen habe er für sich gewinnen können. "Ich bin angetreten, weil ich noch einiges für die Gemeinde machen will. Darauf freue ich mich." Dieses Mal gewann er mit einem Vorsprung von 209 Stimmen auf den SPD-Kandidaten. Bei der Wahl 2008 waren es nur 75. Also doppelten Grund zum Feiern. Und das tat Oberthals Bürgermeister auch - im Gasthaus Andler in Gronig.

Produktion dieser Seite:

Melanie mai

Hannelore Hempel

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort