Richter-Installation Richter-Installation Besuchermagnet

Münster · Mehr als 250 000 Besucher sahen sie bislang in Münsters Dominikanerkirche.

 Gerhard Richter (87) im vergangenen Juni in Münsters Dominikanerkirche.

Gerhard Richter (87) im vergangenen Juni in Münsters Dominikanerkirche.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

(epd) Rund 250 000 Menschen haben bereits die Installation „Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel“ von Gerhard Richter in der Dominikanerkirche in Münster besucht. Hinzu kommen bislang mehr als 37 000 Zugriffe auf die Webcam, die rund um die Uhr das Schwingen des Pendels im Internet überträgt, wie die Stadt Münster mitteilte. Das eigens für die Dominikanerkirche entstandene Kunstwerk hatte der Kölner Künstler im vergangenen Juni der Stadt geschenkt. Es soll dauerhaft in der Kirche bleiben.

Der publikumsintensivste Monat sei bisher der September mit mehr als 40 000 Besuchern gewesen, hieß es weiter. Von ihnen seien allein 10 000 Menschen während der Nacht der Museen und Galerien gekommen. Manche Gäste schauten demnach mehrmals in der Woche in der Dominikanerkirche vorbei, einige verweilten über Stunden und ließen Stille und Spiritualität auf sich wirken, teilt die Stadt Münster mit.

Die Installation besteht aus einem Foucaultschen Pendel mit einer 48 Kilogramm schweren Metallkugel, das an einem 29 Meter langen in der Kuppel angebrachten Seil schwingt und auf einer Bodenplatte die Erdrotation abbildet. Hinzu kommen vier jeweils sechs Meter hohe Glastafeln, die paarweise vor den Wänden der Kuppel angebracht sind. In ihnen spiegeln sich die Bewegungen des Pendels, der Kirchenraum und die Besucher in einem Wechselspiel unterschiedlicher Formen.

Voraussetzung für Richters Schenkung war, dass die Stadt Münster das Kunstwerk installiert und dauerhaft erhält. Die dafür nötigen Arbeiten kosteten nach Angaben der Kommune 650 000 Euro, von denen Förderer rund 600 000 Euro übernahmen. Die zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstandene barocke Dominikanerkirche soll der Stadt Münster zufolge im Zusammenspiel mit der Installation künftig für unterschiedliche Kulturveranstaltungen genutzt werden.

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