Rund um den Osterhasen Sein Name ist Hase – ein Oster-ABC

Berlin · Wieso ist das Langohr der Eier-Bote? Was hat er, was Nikoläuse nicht haben? Und warum weiß er von nichts? Das Wichtigste zum Hasen-Fest.

.

.

Foto: SZ

Der Osterhase hat mehr Fans als der Weihnachtsmann – zumindest wenn er schokoladig daherkommt. Weitere Hasen-Fakten für den Feiertags-Smalltalk:

Warum der Osterhase kommt: Schon im 17. Jahrhundert beschrieb ein Arzt den Brauch, wonach ein Hase an Ostern Eier bringt. Warum es diese Verbindung gibt, ist umstritten. Eine These ist: Eier sind Symbole für neues Leben; Hasen, die oft viele Junge kriegen, ebenso. Denn Christen feiern an Ostern die Auferstehung Jesu. Richtig beliebt geworden ist der Osterhase jedoch erst vom 19. Jahrhundert an, wie der Erfurter Liturgie-Professor Benedikt Kranemann sagt. Damals habe die Schokoladenindustrie begonnen, Mümmelmänner zu verkaufen. Lange hätten Leute auch von anderen Ostereier-Boten erzählt – etwa Störchen oder Füchsen.

Schoko-Rekorde: 43 000 Euro kostete der wohl teuerste Schokohase. Er hatte Diamantaugen und war 38 Zentimeter groß. Um ihn zu schaffen, brauchte der britische Chocolatier Martin Chiffers rund 40 Stunden, wie die Zeitschrift „Forbes“ berichtete. Der größte Schokohase aller Zeiten maß laut Guinness-Buch 4,5 Meter und wog 4200 Kilo. Er entstand 2017 in Brasilien.

Beliebter als der Weihnachtsmann: 220 Millionen Schokohasen werden für das diesjährige Osterfest in Deutschland produziert, meldet der Bundesverband der Süßwarenindustrie. Das schlägt die Weihnachtsmänner und Nikoläuse, von denen nur 145 Millionen hergestellt wurden. Sie haben um die Weihnachtszeit allerdings auch mehr Konkurrenz von Plätzchen, Stollen und Co.

Ein Hase legt Eier: Bis zu 200 000 Eier legt ein Seehasen-Weibchen jedes Frühjahr. Um Ostern haben die in der Ostsee lebenden Fische ihre Laichzeit. Ihre orange-roten Eier werden schwarz gefärbt, gesalzen und als „Deutscher Kaviar“ verkauft. Damit soll er aussehen wie der klassische und teurere Kaviar vom Stör. Laut Nabu gibt es immer weniger Seehasen; der Mensch bedroht ihren Lebensraum.

Gefährdete Art: Schlechter noch geht es laut Naturschutzbund dem Feldhasen – dem Vorbild des Osterhasen. Er ist gefährdet, steht auf der Roten Liste. Heute gibt es bundesweit noch rund drei Millionen Tiere, dabei waren sie vor ein paar Jahrzehnten auf den Wiesen allgegenwärtig, heißt es bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Schuld daran sei besonders die intensive Landwirtschaft. Mähmaschinen schredderten etliche Hasen, und sie hätten weniger Verstecke vor Feinden. 2018 töteten Menschen mehr als 180 000 Feldhasen, wie Zahlen des Deutschen Jagdverbands zeigen. Etwa zwei Drittel seien von Jägern erschossen, ein Drittel von Autos überfahren worden.

Kein Kaninchen: In der Natur sind Kaninchen kleiner als Feldhasen, gezüchtet können sie aber richtige Brocken werden: Riesenkaninchen Darius aus England erhielt vor zehn Jahren für seine Länge von 1,29 Metern einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Wildkaninchen leben mit ihren Verwandten in einem Bau und sind meist gräulich. Feldhasen sind Einzelgänger und eher bräunlich.

Das Bunny: Ein anderes berühmtes Häschen ist das Logo-Tier des Männermagazins „Playboy“. Dessen verstorbener Gründer Hugh Hefner fand das Tier frech und sexy. Er mochte auch die echten Tiere und spendete Geld für deren Schutz. So ist eine gefährdete Kaninchenart sogar nach ihm benannt – die Sylvilagus palustris hefneri.

Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts: Die Redewendung aus dem 19. Jahrhundert geht auf den Heidelberger Jura-Studenten Viktor Hase zurück. Einer seiner Freunde hatte in einem Duell seinen Gegner erschossen. Hase lieh ihm seinen Studentenausweis, damit er über die französische Grenze fliehen konnte. Vor Gericht sagte der Fluchthelfer: „Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfragen, ich weiß von nichts!“ Er kam damit durch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort