Werkstattgespräch in Berlin SPD staunt über Versprecher von Kramp-Karrenbauer
Berlin · Die Granden der SPD hatten es sich nach dem ersten Tag ihrer Klausurtagung gerade im Braugasthaus Dolden Mädel gemütlich gemacht, als eine besondere Nachricht die Runde machte.
Nein, kein neuer Seitenhieb vom Spielfeldrand von Sigmar Gabriel oder Gerhard Schröder. Sondern eine ungewöhnliche Begrüßung von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer vier Kilometer entfernt im Adenauer-Haus.
Zum Auftakt des „Werkstattgesprächs“ der Christdemokraten zur Aufarbeitung der Flüchtlingskrise sagte Kramp-Karrenbauer: „Ich freue mich insbesondere, dass wir dies nicht nur als Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten heute Abend hier unter uns tun, sondern dass wir dies gemeinsam mit Freundinnen und Freunden der CSU tun.“
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) fragte im Brauhaus: „Das hat sie nicht wirklich gesagt?“ Er musste es erst mit eigenen Augen ablesen. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil monierte, die Anrede sei nicht korrekt gewesen, bei der SPD redet man sich eher nicht mit „liebe Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten“ an.
Er griff zum Smartphone und korrigierte „AKK“ via Twitter, er habe da einen kleinen Tipp für die Zukunft: „Das heißt „Liebe Genossinnen und Genossen!“ - Solidarische Grüße“. Und eine führende Genossin meinte mit Blick auf die zuvor bei der Klausur beschlossene Abkehr vom bisherigen Hartz-IV-System: „Es gibt Tage, da läuft es halt“.