US-Militär Trump wegen Umgang mit Hinterbliebenen in der Kritik

Washington · (dpa) US-Präsident Donald Trump hat dem Vater eines getöteten Soldaten einem Bericht zufolge 25 000 US-Dollar versprochen. Trump habe ihn wenige Wochen nach dem Tod seines 22-Jährigen Sohnes in Afghanistan angerufen, sagte Chris Baldridge der „Washington Post“. Er habe dem Präsidenten von seiner Frustration über die Hinterbliebenenzahlungen des Militärs erzählt. Trump habe daraufhin gesagt, er werde ihm einen Scheck aus seiner eigenen Tasche über 25 000 US-Dollar (rund 21 200 Euro) ausstellen. Dies sei jedoch nicht passiert.

Die „Washington Post“ zitierte eine Sprecherin der Weißen Hauses mit den Worten, der Scheck sei versandt. Es sei widerlich, dass die Medien eine ernsthafte, generöse und private Geste des Präsidenten ausnutzten, um ihre parteiische Agenda voranzutreiben.

Trump steht in den USA seit Tagen in scharfer Kritik, weil er bei einer Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses seinen Amtsvorgängern vorwarf, sich nie oder nur sehr selten bei Hinterbliebenen von Gefallenen gemeldet zu haben. Mitarbeiter von Barack Obama und früherer Präsidenten sowie zahlreiche Medien widerlegten das sofort. Alyssa Mastromonaco, damals in Obamas Stab, attestierte Trump auf Twitter eine „fucking lie“, eine verdammte Lüge.

Soldaten haben in den USA eine besondere Stellung. Man kann dort offen als Nazi herumlaufen oder sich mit Megafon und großem Kreuz predigend an den Las Vegas Boulevard stellen, aber mit dem Militär treibt man keine Scherze. Trump selbst brauchte knapp zwei Wochen, um sich erstmals öffentlich zu vier im Niger getöteten US-Soldaten zu äußern. „Politico“ berichtete, Trumps Stab habe ihm sofort eine Stellungnahme zu den Vorfällen im Niger vorbereitet. Trump habe sie aber nie verwendet. 

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