Performance mit beachtlicher Akrobatik in der Stadtgalerie

Saarbrücken. Mit einer Performance in bester Tradition der Saarbrücker Schule war die Medien- und Performancekünstlerin Pia Müller im Rahmen der Landeskunstausstellung in der Stadtgalerie Saarbrücken zu Gast

Saarbrücken. Mit einer Performance in bester Tradition der Saarbrücker Schule war die Medien- und Performancekünstlerin Pia Müller im Rahmen der Landeskunstausstellung in der Stadtgalerie Saarbrücken zu Gast. Es war ein "Best of" all dessen, was Ulrike Rosenbach und Walli Höfinger, Rosenbach-Schülerin und später für eine Zeit Lehrbeauftragte an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, ihren Studierenden vermittelt hatten. Pia Müller, aktuelle Trägerin des Robert-Schuman-Kunstpreises und Absolventin der Saar-Kunsthochschule, hat die Elemente der Lehre in ihrer Performance "Blickwinkel" souverän verarbeitet. Da ist die notwendige Struktur, die zu jeder Performance gehört und der gleitende Übergang zwischen den einzelnen Teilen. Darauf hatte Ulrike Rosenbach stets Wert gelegt. Den akrobatischen Part hatte Walli Höfinger den Studierenden vermittelt. Da erinnert man sich noch an Höfingers Hängepartie vor mehr als zehn Jahren bei einer Ausstellung der Klasse Rosenbach im Wasserwerk Scheidt. Und nun Pia Müller: In einem schwarzen, dehnbaren bis zum Hals reichenden Kokon kopfüber von der Decke hängend, sich dehnend, spreizend und dann das Seil allmählich locker lassend. Der Stoff gab nach, die Hülle sackte herunter. Die menschliche Fledermaus verwandelt sich zum beweglichen Knäuel. Dann gleitet sie vorsichtig mit Kopf und Schultern zu Boden, entsichert das Seil und stellt sich auf: Bereit zum Applaus für eine Performance mit sicherem Timing, beachtlicher Akrobatik und einer Spur Komik. Wahrlich "Best of" der Saarbrücker Performancetradition. Nur: Genügt das? Was geht darüber hinaus? sg

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