Katalonien-Krise Verfassungsreform ist notwendig
Der katalanische Unabhängigkeitskonflikt macht offensichtlich, dass Spanien alles andere als ein geeinter Staat ist. Die Krise ist ein Lehrbeispiel dafür, wie ein Staat seine Regionen gegen sich aufbringen kann.
Die spanische Regierung sperrte sich bisher gegen den Rückbau des immer noch übermächtigen Zentralstaates. Erst jetzt, unter dem großen Druck der Katalonien-Krise, schwenkte Rajoy ein und verpflichtete sich, eine Reform der Verfassung anzugehen. Damit soll das Verhältnis zwischen Regionen und Zentralstaat neu geordnet werden. Man wird sehen, ob sich dahinter mehr als schöne Worte verbergen. Bei dieser Reform sollte dann aber auch jenem Verlangen ein legaler Weg gebahnt werden, das von den meisten der 7,5 Millionen Katalanen geteilt wird: nämlich in einem offiziellen regionalem Referendum über die Unabhängigkeit abstimmen zu können.
