Gabriel zu Nato Der Tadel klingt vor der Wahl gut
Man wird den Eindruck nicht los, dass sich Sigmar Gabriel vielleicht doch für den besseren Kanzlerkandidaten hält. Offenbar auch angespornt von seiner neuen Beliebtheit bei den Bundesbürgern, die bislang freilich noch jedem Außenminister zuteil geworden ist.
Gabriel lässt jedenfalls keine Gelegenheit aus, die Union und die Kanzlerin zu attackieren. Jetzt also der Vorwurf, Angela Merkel unterwerfe sich US-Präsident Donald Trump. Dass dies Quatsch ist, weiß auch Gabriel. Aber sechs Wochen vor der Bundestagswahl klingt der Tadel nur allzu gut. Man kann den Beschluss der Nato kritisieren, die Militärausgaben bis 2024 in Richtung zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu erhöhen. Aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass vor drei Jahren Gabriels Vorgänger Frank-Walter Steinmeier die Vereinbarung mitgetragen hat.
Ob Martin Schulz das innenpolitische Treiben des Außenministers gefällt, sei dahingestellt. Koordiniert wirkt es nicht immer.