An OB Charlotte Britz scheiden sich die Geister

Saarbrücken. Die Trennlinien sind deutlich zu erkennen, wenn die Vorsitzenden der Fraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen Rechenschaft über ihre Tätigkeit im Saarbrücker Stadtrat ablegen

Saarbrücken. Die Trennlinien sind deutlich zu erkennen, wenn die Vorsitzenden der Fraktionen von CDU, SPD, FDP und Grünen Rechenschaft über ihre Tätigkeit im Saarbrücker Stadtrat ablegen. Die Ratskoalition aus CDU und FDP verweist auf ihre Leistungen, die sie im Interesse aller Bürger erbracht hat, die Opposition aus SPD und Grünen kritisiert, dass dafür anderes nicht oder womöglich falsch erledigt wurde.CDU-Fraktionschef Peter Strobel und seine FDP-Amtskollegin Karin Nehl werten es als Erfolge ihrer Arbeit, dass es in dieser Legislaturperiode keine kommunalen Steuer- und Abgaben-Erhöhungen gab und dass die Stadt sauberer geworden ist. Für Ralf Latz (SPD) war hingegen die von den Koalitionären durchgesetzte Abgabe des Sozialamtes an den Regionalverband "politischer Kappes". Thomas Brück (Grüne, Fotos: SZ/bub) nennt die "mangelhafte Berücksichtigung des Radverkehrs" ein Ärgernis.Die Geister scheiden sich auch an der sozialdemokratischen Chefin im Saarbrücker Rathaus, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz. SPD und Grüne sind mit ihrer Arbeit zufrieden. Sie sei "bei vielen Problemen sehr nah dran", sagt Brück, Latz hält sie für "kompetent, beharrlich und sympathisch". CDU-Mann Strobel wirft ihr hingegen Parteilichkeit vor ("Oberbürgermeisterin der SPD") und fordert mehr Neutralität und den Mut von ihr, Brücken zwischen den Fraktionen zu bauen. FDP-Frau Nehl vermisst bei der Oberbürgermeisterin eigene Lösungsvorschläge zu drängenden Fragen und meint, Britz "eckt nirgendwo an, bringt aber auch nichts voran". Was politische Inhalte bis zum Ende der Legislaturperiode betrifft, setzt die FDP im Interesse neuer Arbeitsplätze auf die Weiterentwicklung der Wirtschaftsförderung. Die CDU möchte sich intensiv mit den Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung befassen und Ehrenamtliche besser fördern. Die Grünen wollen die Stadtteilkultur stärken und die Gemeinwesenprojekte fortentwickeln. Die SPD hat das Projekt "Familienstadt", das unter anderem den Ausbau bedarfsgerechter Betreuungsangebote beinhaltet, auf der Agenda.In den nächsten Tagen lesen Sie Wortlaut-Interviews mit den Fraktionschefs von SPD, FDP und Grünen. Zum Auftakt der kleinen Serie gibt es in der heutigen Ausgabe ein Gespräch mit Peter Strobel von der CDU. > Seite C 5

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