Kommentar Nicht wählen geht gar nicht

Geht wählen! Das war die Kernbotschaft aller Parteien, wann immer irgendwo in der Bundesrepublik ein Urnengang anstand. Umso erstaunlicher, dass jetzt ausgerechnet Kanzleramtschef Peter Altmaier Zweifel an den bewährten demokratischen Spielregeln nährt.

Kommentar: Nicht wählen geht gar nicht
Foto: SZ/Robby Lorenz

Nun ist die AfD zweifellos eine Rechtsaußen-Partei, die ein gestörtes Verhältnis zur bundesdeutschen Demokratie hat. Vor diesem Hintergrund hätte Altmaier dazu aufrufen können, statt diese Partei seine eigene zu wählen. So wie das jeder andere Parteipolitiker tut. Aber nicht zu wählen, das geht gar nicht. Altmaiers Ansage zeugt von einem hohen Maß an Arroganz gegenüber Protest-Wählern. Wer diese Auffassung vertritt, der braucht auch keine politische Überzeugungsarbeit mehr zu leisten. Der macht es sich ganz einfach – und verschärft damit eher das Problem, das er eigentlich loswerden will. Denn nun kann sich die AfD wieder als politisches Opfer inszenieren. Ihre Anhänger dürften sich jetzt zusätzlich darin bestärkt sehen, den „Altparteien“ einen Denkzettel zu verpassen.

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