206 Straftaten weniger als im Vorjahr

Kreis Neunkirchen. Häufiger als anderswo im Saarland gehen der Neunkircher Polizei Straftäter ins Netz: Mit 58,8 Prozent liegt die Aufklärungsquote des Polizeibezirks Neunkirchen deutlich über dem Landesschnitt von 52,7 Prozent

 Häusliche Gewalt bleibt ein großes Thema. Foto: SZ/bub

Häusliche Gewalt bleibt ein großes Thema. Foto: SZ/bub

Kreis Neunkirchen. Häufiger als anderswo im Saarland gehen der Neunkircher Polizei Straftäter ins Netz: Mit 58,8 Prozent liegt die Aufklärungsquote des Polizeibezirks Neunkirchen deutlich über dem Landesschnitt von 52,7 Prozent. "Darauf sind wir natürlich ein wenig stolz", sagte der Leiter des Polizeibezirks Neunkirchen, Günter Kremer, der jetzt die Kriminalstatistik für das Jahr 2007 vorstellte. Dennoch: "Wir müssen uns weiterhin mit vereinten Kräften insbesondere der Entwicklung im Bereich der gefährlichen Körperverletzungen im öffentlichen Raum widmen." In diesem Bereich wurden 2007 insgesamt 121 Fälle registriert. Das sind 39 Fälle mehr als im Jahr zuvor und damit fast 50 Prozent. Das Gros der gefährlichen Körperverletzungen, nämlich 83, wurde aus Neunkirchen vermeldet.Als "erfreulich" bezeichnet Kremer die Entwicklung im Bereich der Wohnungseinbrüche. Zwar wurden auch hier im Jahr 2007 im Kreis noch 179 Fälle festgestellt, was aber ein Minus von 10,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.Ebenfalls positiv: Hält sich die Aufklärungsquote des Polizeibezirks Neunkirchen über dem Landesdurchschnitt, so liegt die Kriminalität im Landkreis Neunkirchen unter dem Landesschnitt. Sie wird gemessen an der Häufigkeitszahl, die - auf 100000 Einwohner hochgerechnet - die Wahrscheinlichkeit ausdrückt, Opfer von Straftaten zu werden. Im Kreis fiel die Zahl im Jahr 2007 auf 6557 (minus 1,4 Prozent) deutlich unter den Landesschnitt von 7076. Insgesamt wurden im Landkreis Neunkirchen im vergangenen Jahr 9342 Straftaten registriert, das sind 206 Fälle weniger als im Vorjahr (minus 2,2 Prozent). Diese für die Bürger gute Nachricht trifft jedoch nicht auf alle Kommunen zu, denn der Rückgang bezieht sich nur auf die Gemeinden Illingen, Eppelborn und Schiffweiler. In Neunkirchen, Ottweiler, Spiesen-Elversberg und Merchweiler gab es Anstiege zwischen 3,6 und 5,9 Prozent. Wie Günter Kremer erläutert, wurde der Rückgang der registrierten Fälle wesentlich durch eine vom Landeskriminalamt in 2006 bearbeitete Straftatenserie beeinflusst. Es handelte sich dabei um das "Erschleichen von Aufenthaltstiteln" in Schiffweiler, sprich um die illegal erworbene Aufenthaltserlaubnis mit insgesamt 293 Fällen, die alle aufgeklärt werden konnten. Im Jahr 2007 wurden solche Fälle nicht registriert.Weniger Diebe, dafür mehr Betrüger - auf diesen Nenner könnte man die Entwicklung der vergangenen Jahre bringen. Der Internethandel hat hier ein weites Feld geöffnet. Auch der Scheck- und Kreditkartenbetrug trägt dazu bei, dass die Neunkircher Polizei im vergangenen Jahr 1135 Betrugsdelikte bearbeiten musste.Mit 1099 tatverdächtigen Kindern (ab acht Jahre) und Jugendlichen hat die Polizei etwa die gleiche Anzahl wie im vergangenen Jahr (1074) erfasst. Breiten Raum nimmt im Kreis Neunkirchen die "Häusliche Gewalt" ein. Mit 495 Fällen in 2007 ist hier das zweithöchste Aufkommen nach dem Regionalverband Saarbrücken und mit 5,3 Prozent der höchste Anteil an allen registrierten Straftaten des Kreises im Vergleich zu den anderen Kreisen.

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