"Stadt geht dürftig mit ihren bildenden Künstlern um"

Saarbrücken. Für reichlich Diskussionsstoff sorgten die Themen, die am Donnerstag auf der Tagesordnung des Kulturausschusses standen. Dieter Meier vom Vorstand des Dudweiler Scala-Vereins präsentierte das Konzept einer Kulturstätte in Brennersch' Haus, einer ehemaligen Limonadenfabrik

Saarbrücken. Für reichlich Diskussionsstoff sorgten die Themen, die am Donnerstag auf der Tagesordnung des Kulturausschusses standen. Dieter Meier vom Vorstand des Dudweiler Scala-Vereins präsentierte das Konzept einer Kulturstätte in Brennersch' Haus, einer ehemaligen Limonadenfabrik. Brennersch' Haus gehört - wie die angrenzende Krumm' Stubb - Lothar Ringle, der als Investor auftritt und insgesamt rund 600000 Euro investieren möchte, damit die Scheune zum Zuschauerraum umfunktioniert, eine Bühne im Stil einer Rotunde angebaut und das ehemalige Wohnhaus für Büros genutzt werden kann. Brennersch' Haus biete gegenüber dem bisher favorisierten ehemaligen Scala-Kino den Vorteil von wesentlich besseren Nutzungsmöglichkeiten, so Meier. Man rechne bei rund zehntausend Besuchern pro Jahr mit einem Investitionsrücklauf von 2500 Euro im Monat, das entspräche etwa der Hälfte der Kosten. Die anderen 2500 Euro müssten aus anderen Quellen bestritten werden. Nun soll in den Fraktionen weiterdiskutiert werden, die Verwaltung will "tiefer in die Zahlen einsteigen", wie der Kulturdezernent formulierte. Schließlich geht es auch um eine Förderungswürdigkeit der Spielstätte, die, geht alles nach Plan, Anfang 2010 ihren Betrieb aufnehmen könnte. "Kunst im öffentlichen Raum" war das nächste Thema auf der Tagesordnung, zu dem die FDP eine Beschlussvorlage eingebracht hatte. Der stimmte der Kulturausschuss dann letzten Endes auch zu und beauftragte damit die Verwaltung, "möglichst bis zum Herbst eine Konzeption zu entwickeln, die sicherstellt, dass Künstler und Kulturschaffende in städtebauliche Planungen und deren Verwirklichung einbezogen werden." "Die Stadt geht dürftig mit ihren bildenden Künstlern um", bemängelte Monika Schrickel. Die Richtlinien zur Vergabe für Kunst im öffentlichen Raum kämen kaum zur Anwendung, die Kunstkommission solle besser eingebunden werden. Auch über die finanzielle Ausstattung müsse nachgedacht werden. 5000 Euro stehen für Kunst im öffentlichen Raum jährlich zur Verfügung; da das Geld in den vergangenen Jahren nicht ausgegeben wurde, steht nun ein Betrag von rund 50000 Euro im Vermögenshaushalt. Auf den 11. September, den Termin der nächsten Kulturausschuss-Sitzung, wurde die Frage vertagt, ob und in welcher Form sich der Projektvorschlag des Saarländischen Filmarchivs in das Gesamtkonzept für "100 Jahre Großstadt Saarbrücken" einbinden lässt. Derzeit laufen die konkreten Planungen der einzelnen Veranstaltungen, die zwischen 1. April und 3. Oktober stattfinden werden. Erste Gespräche zwischen Filmarchiv und Verwaltung hat es bereits gegeben. Die Vorstellung eines Nutzungskonzeptes für ein Kultur- und Integrationszentrum am Landwehrplatz 2 wurde ebenfalls vertagt. kjs

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