Wetterforscher ziehen Bilanz 2018 trotz Dauerhitze kein Rekordsommer

Offenbach · Deutschland schwitzt seit Wochen. Doch die Durchschnittswerte des Sommers 2003 werden aber kaum erreicht.

(dpa) Trotz lange anhaltender Hitze befindet sich der diesjährige Sommer nicht auf Rekordkurs. Die Durchschnittstemperatur des Jahrhundertsommers 2003 (19,6 Grad) für Deutschland wird nach vorläufiger Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sehr wahrscheinlich nicht übertroffen. Momentan liege der Wert knapp über 19 Grad.

Zum Ende des meteorologischen Sommers (Juni bis August) würden zudem vom kommenden Freitag an noch einige deutlich kühlere Tage erwartet, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich. Die letzte Augustwoche werde voraussichtlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegen. Dadurch würden die Werte noch etwas nach unten gedrückt. Auch die Sonnenstunden seien 2018 weit weniger gewesen als vor 15 Jahren: „Die 785 Stunden von 2003 werden wir in diesem Jahr auf keinen Fall mehr erreichen“, sagte Friedrich.

Allerdings könnte der Zeitraum von April bis August die heißeste und trockenste Periode seit Beginn der flächendeckenden Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 gewesen sein. Seit Anfang April sei gefühlt Sommer, sagte Friedrich. Rekordniveau erreichten vor allem die Monate April und Mai. Bis Ende Juli war es dem DWD zufolge im Schnitt 3,6 Grad wärmer als im langjährigen Vergleich.

Bis dato fielen laut DWD in diesem Sommer lediglich etwa 113 Liter Regen. „Das ist weniger als die Hälfte des vieljährigen Mittelwerts der Niederschlagsmenge“, sagte Friedrich. Der wenige Regen hat in Deutschland zu einer lang anhaltenden Dürre geführt, die Landwirten vielerorts zugesetzt hat.

Örtlich stiegen die Temperaturen in diesem Sommer auf fast 40 Grad, Spitzenreiter ist bislang Bernburg in Sachsen-Anhalt, wo am 31. Juli 39,5 Grad gemessen wurden. Den Allzeit-Hitzerekord behält allerdings Kitzingen in Bayern (40,3 Grad 2015).

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