Entschädigung 40 Millionen Euro für G20-Opfer

Hamburg/Berlin · Nach den Hamburger G20-Krawallen bahnt sich eine Auseinandersetzung um die Höhe der Entschädigungen an. Bund und die Stadt Hamburg wollen insgesamt 40 Millionen Euro bereitstellen, wie ein Sprecher des Finanzministeriums in Berlin gestern bestätigte. Abdecken soll der Fonds allerdings nur nicht versicherte Schäden. Die Vereinbarung bedarf noch einer Zustimmung des Haushaltsausschusses, diese gilt jedoch als sicher.

 Hamburgs Handelskammer-Präses  Tobias  Bergmann

Hamburgs Handelskammer-Präses Tobias Bergmann

Foto: dpa/Georg Wendt

Die Handelskammer Hamburg forderte gestern, dass alle geschädigten Unternehmen einen Rechtsanspruch auf vollständige Entschädigung durch den Staat erhalten sollten, ohne ihre Versicherungen in Anspruch nehmen zu müssen. Die Politik habe den G20-Gipfel in die Hansestadt geholt und sei für die eingetretenen Folgen haftbar zu machen, sagte Handelskammer-Präses Tobias Bergmann. „Wer die Musik bestellt, soll auch bezahlen.“ Der Entschädigungsfonds sei zudem mit heißer Nadel gestrickt worden. „Das ist mehr eine Art Gnadenakt, das gefällt uns nicht“, sagte Bergmann weiter. Zu den Schäden gehörten neben unmittelbarem Sachschaden durch zerstörte Glasscheiben oder Auslagen auch der Mehraufwand für die Sicherung der Geschäfte, die Kosten für Wachpersonal und die Vermögensschäden durch Umsatzausfälle.

Bislang sind nach Auskunft der Polizei 230 Entschädigungsanträge eingegangen. Die Höhe der Schäden ist allerdings noch nicht bezifferbar. Die private Versicherungswirtschaft hat eine Summe von zwölf Millionen Euro für versicherte Schäden geschätzt, die jedoch wohl nur einen kleinen Teil der Gesamtschäden ausmachen.

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