Saarbrücken/Berlin Bund setzt auf IT-Forscher im Saarland

Saarbrücken/Berlin · Deutschland strebt bei Künstlicher Intelligenz an die Weltspitze. Dabei wollen Saarbrücker Wissenschaftler kräftig mitwirken.

 Wolfgang Wahlster, Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz

Wolfgang Wahlster, Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz

Foto: Ruediger J. Vogel

Die Bundesregierung will bei der Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz massiv aufholen und Deutschland zu einem weltweit führenden Standort machen. Das Kabinett beschloss gestern Eckpunkte einer Strategie. Demnach soll zum Beispiel die Forschung in Deutschland und Europa vernetzt und gestärkt werden. Forschungsergebnisse sollen schneller in Firmengründungen münden, auch soll der Strukturwandel in Unternehmen und auf dem Arbeitsmarkt gefördert werden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht in der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz eine „Schlüsselfrage für Deutschland und Europa“, um sich wirtschaftlich vor allem gegenüber den USA und China zu behaupten. Künstliche Intelligenz ist ein Sammelbegriff für Computersysteme, die in der Lage sind, Probleme eigenständig – also intelligent – zu erfassen und zu lösen. Ein Beispiel ist das autonome Fahren.

Das Eckpunktepapier ist „ein toller Schritt in die richtige Richtung“, sagte Wolfgang Wahlster, Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken. Das DFKI hat an dem Eckpunktepapier mitgewirkt und dabei besonders für eine stärkere Vernetzung in Europa plädiert. Saarbrücken soll ein Standort für ein deutsch-französisches Netzwerk werden. Erste Gespräche über die Umsetzung würden noch in diesem Jahr geführt. Wahlster denkt in großen Dimensionen. „Eine Milliarde Euro als Startkapital für die Zusammenarbeit wäre angebracht“, sagte er. Bisher spreche die französische Regierung nur von 20 Millionen. Klar ist für Wahlster: „Wir werden nicht extra ein Gebäude für das Netzwerk bauen. Wir wollen nicht in Beton investieren, sondern in Köpfe.“ Wie sich die Pläne der Bundesregierung im Übrigen auf das DFKI und den IT-Standort Saarbrücken auswirken werden, sei noch unklar. Bis zum nächsten Digital-Gipfel im Dezember „werden wir hoffentlich alles in konkrete Bahnen lenken“, sagte Wahlster.

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