Kommentar Eine Sackgasse mit offenem Ausgang

Die Situation ist völlig verfahren. Und Mariano Rajoy sitzt am längeren Hebel. Das Recht hat er auf seiner Seite, und die Parteien im Land unterstützen seine Linie mehrheitlich. Jetzt hat auch noch der EU-Parlamentspräsident klar Position bezogen – und zwar im Sinne der Zentralregierung.

Carles Puigdemont bleibt fast nichts anderes übrig, als im Extremfall eine Absetzung seiner Regierung hinzunehmen. Fast. Denn er könnte Rajoy zuvorkommen und selbst Neuwahlen ansetzen. Vielleicht nicht die schlechteste Option, um die höchste Eskalationsstufe noch abzuwenden. Denn sollte die Zentralregierung die Kontrolle über die Politik und Verwaltung Kataloniens übernehmen, wäre das reichlich Wasser auf die Mühlen der Radikalen. Und das Grundproblem bliebe weiterhin ungelöst. Regionalwahlen könnten eine neue Grundlage für den Dialog schaffen. Könnten! Denn eine einfache Lösung gibt es ohnehin nicht.

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