Vor der Wahl Last-Minute-Aufrufe im Netz

Berlin · In den sozialen Medien herrschte bis zur letzten Minute des Wahlkampfes Hochbetrieb. Viele Prominente warben online für die Stimm-Abgabe.

Auch noch kurz vor Schließung der Wahllokale versuchen die Parteien in den sozialen Netzwerken ihre Wähler zu mobilisieren.

Auch noch kurz vor Schließung der Wahllokale versuchen die Parteien in den sozialen Netzwerken ihre Wähler zu mobilisieren.

Foto: dpa/Franz-Peter Tschauner

() Parteien und Spitzenkandidaten machen in den Stunden bis zum Ende der Bundestagswahl ein letztes Mal im Internet mobil. Einige Online-Beobachtungen im Überblick.

Wahlaufrufe I: In den Stunden bis zur Prognose um 18 Uhr herrschte auf den Social-Media-Kanälen von Parteien und Politikern ein letztes Mal Wahlkampf-Hochbetrieb. Mit eindringlichen Botschaften riefen sie die Menschen zum Abstimmen auf. „Raus aus den Federn & rein ins Wahllokal!“, mahnte die SPD ihre Anhänger schon morgens via Twitter. Kanzlerkandidat Martin Schulz postete nach Abgabe seiner Stimme ein Video aus seiner nordrhein-westfälischen Heimatstadt Würselen und wünschte den Zuhörern einen schönen Tag – „aber: Ihr müsst wählen gehen!“ Die CDU versuchte auf ihrem Facebook-Kanal, die Komplexität der politischen Streitpunkte in einen Satz zu pressen: „Darum geht’s: Familien und Kinder fördern, sichere Arbeit und starke Wirtschaft.“

Wahlaufrufe II: Ob die TV-Entertainer Joko und Klaas, die Sänger Smudo und Marteria oder Schauspieler Kostja Ullmann – zahlreiche Prominente gaben am Wahlsonntag öffentlichkeitswirksam Meinungen und teils auch Wahlempfehlungen ab. ZDF-Anchorman Claus Kleber sagte: „Noch heute wird den letzten Schnarchern aufgehen, wie entscheidend #BTW17 ist/war.“ Mehrere Prominente rieten ihren Fans davon ab, für die AfD abzustimmen. TV-Moderator Joko Winterscheidt postete einen Stinkefinger-Smiley verbunden mit „@AfD“. Entertainer Oliver Pocher stellte ein Bild online: In der Hand einen AfD-Werbezettel, den er über eine Mülltonne hielt. „Ich habe mich getraut und die offizielle Wahlurne der AfD benutzt!!“, schrieb er. Die AfD rief ihre Anhänger zu Sorgsamkeit auf: „Überlasse nichts dem Zufall: Beobachte die Auszählung in Deinem Wahllokal und fordere Bekannte, Freunde und Familienangehörige dazu auf, dies ebenfalls zu tun!“

Good to know: Die FDP fasste via Face­book sicherheitshalber die wichtigsten formalen Voraussetzungen zur Stimmabgabe noch einmal kurz zusammen: „Ausweis schnappen und ab zu Deinem Wahllokal.“ In einem Schaubild ergänzten die Liberalen noch: Wer ins Café gehen wolle, einen Kurztrip plane oder Entspannung suche, solle das lieber im Zweifel aufschieben. „First things first: Zukunft gestalten. Wählen gehen.“

Wahlbegegnung: Auf dem Weg zu seinem Wahllokal im Berliner Bezirk Kreuzberg traf Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir – offenbar zufällig – den Rapper John Magiriba Lwanga, Mitglied der Band Culcha Candela. „Auf dem Weg zum Wahllokal trifft man coole Leute“, twitterte Özdemir daraufhin und postete ein Foto von sich und dem Musiker, beide in die Kamera lächelnd und mit Daumen-hoch-Pose.

Eigenwerbung: Comedy-Altstar Otto Waalkes verband die Bundestagswahl mit Werbung in eigener Sache. Er postete auf Instagram ein Foto, auf dem neben einem eigenen Werbeaushang auch Wahlplakate von AfD und CDU zu sehen waren. „Wählt Otto!“, schrieb er dazu.

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