Das schreiben die anderen Presseschau

Der Einzug der AfD in den Bundestag beunruhigt viele ausländische Zeitungen. Ein Überblick:

„Le Figaro“ (Frankreich): Der Platz der Kanzlerin in den Geschichtsbüchern ist befleckt vom historischen Ergebnis der Populisten von der AfD. Ihre Migrationspolitik verbunden mit der Allianz mit der SPD hat der extremen Rechten dieses Ergebnis geschenkt „Mutti“ ist zur „Mutter der AfD“ geworden.

The Guardian (Großbritannien): Der Aufstieg der AfD ist besorgniserregend. Und es ist ein Zeichen wachsender politischer Fragmentierung. Es bringt in Deutschlands föderale Politik ein Element von Gift und Polarisierung, das jedem, der einer liberalen Demokratie anhängt, nur zu denken geben muss.

„Rossijskaja Gaseta“ (Russland): Die AfD wird die erste nationalistische Partei, die nach dem Zweiten Weltkrieg in das Parlament einzieht. (...) Doch die Befürchtungen mancher Experten, dass sich die Partei weiter radikalisieren könnte, sind unbegründet: In Deutschland wird jeder aufkommende Extremismus und Nationalismus streng überwacht.

„Washington Post“ (USA): Gauland und andere AfD-Kandidaten machten während der gesamten Kampagne Schlagzeilen, die weithin als empörend wahrgenommen wurden. Doch einige ihrer Wähler äußerten am Sonntag die Hoffnung, dass dieses Profil ihrer Partei Merkel dazu zwingen wird, ihre Politik der jüngeren Vergangenheit zu ändern.

„Star“ (Türkei): Der türkeifeindliche Hass-Diskurs von Merkel und Schulz hat den Rechtsextremisten genützt. Die Neonazis sind erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg ins Parlament eingezogen.

„La Stampa“ (Italien): Berlin hat trotz der Bestätigung von Angela Merkel seine politische Stabilität verloren. Die katastrophale Niederlage der SPD ist ein Warnsignal für die gesamte europäische Linke.

„Haaretz“ (Israel): Die einzige Regierungskoalition, die Merkel bilden kann, wird die mit FDP und Grünen sein. Dies sind zwei Parteien mit ganz verschiedenen Programmen, was es fast unmöglich machen wird, viele der radikalen neuen Grundsätze einzuführen, die Deutschland und Europa braucht.

„Der Standard“ (Österreich): „Wer jetzt noch glaubt, er könne weitermachen wie bisher, dem ist nicht mehr zu helfen. Das gilt für alle Parteien, insbesondere aber für Merkel und Schulz, falls er denn an Bord bleibt. Beide haben im Wahlkampf nicht hingesehen oder das Ausmaß des Frustes nicht begriffen.

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