RAF-Terrorismus Steinmeier: RAF-Täter sollen ihr Schweigen brechen

Berlin · Der Bundespräsident spricht zum 40. Jahrestag der Ermordung von Hanns Martin Schleyer mit Angehörigen und Experten.

(dpa) Zum 40. Jahrestag der Ermordung von Hanns Martin Schleyer hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ehemalige RAF-Terroristen aufgefordert, ihr Schweigen zu brechen. Wer weiter schweige, mache sich ein zweites Mal schuldig – „schuldig an den Angehörigen der Opfer, nicht juristisch, aber moralisch“, sagte Steinmeier bei einer Gedenkveranstaltung gestern in Berlin. Bis heute ist nicht geklärt, wer den damaligen Arbeitgeberpräsidenten Schleyer nach sechswöchiger Geiselhaft im Oktober 1977 erschossen hat. Zuvor war der Versuch der Terroristen gescheitert, mit der Entführung führende RAF-Mitglieder aus der Haft freizupressen. Andreas Baader und andere begingen daraufhin Selbstmord.

Mehrere RAF-Mitglieder der sogenannten Dritten Generation sind heute noch flüchtig, andere haben langjährige Haftstrafen abgesessen. Zu der Diskussion im Schloss Bellevue waren auch Angehörige der Opfer und Terrorismus-Experten eingeladen. Der Autor Stefan Aust forderte die Sicherheitskräfte auf, ihre Akten offenzulegen. „Nach 40 Jahren muss Schluss sein mit der gefährlichen Heimlichtuerei“, sagte Aust.

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