Strukturwandel Studie: Saar-Autoindustrie braucht raschen Umbau

Saarbrücken · Beim Auto setzen Saar-Firmen derzeit auf eine ,,rückläufige Technik“, so die „Zukunftsstudie Autoland Saarland“.

Anke Rehlinger (SPD)   

Anke Rehlinger (SPD)  

Foto: dpa/Harald Tittel

Saarbrücken (jwo/tho) Der Strukturwandel in der Autoindustrie geht schneller als gedacht, und saarländische Unternehmen müssen sich schnellstmöglich darauf einstellen. Das zeigt die „Zukunftsstudie Autoland Saarland“, die die Standortagentur Saaris in Auftrag gegeben hatte. „Die Studie macht deutlich, dass es eine extreme Handlungsnotwendigkeit für dieses Land gibt“, sagte Saar-Wirtschaftsministerium Anke Rehlinger (SPD) gestern. In drei Szenarien hat die Studie die Entwicklung der Autoindustrie am Weltmakrt bis 2030 durchgespielt und die Auswirkungen auf das Saarland untersucht. Als Basisszenario gehen die Autoren von zwei Prozent Wachstum und einem E-Auto-Anteil bis 2030 von 21 Prozent aus. Leitpfosten sind ein Szenario mit geringerem Wachstum und ein Extremszenario mit Komplettumstellung auf E-Autos. In allen Szenarien zeigt sich, dass die Autoindustrie im Saarland aktuell vor allem auf rückläufige Technik wie den Verbrennungsmotor und Nebenaggregate setzt: „Wir haben gesehen, dass wir dort stark sind, wo der Veränderungsdruck am höchsten ist“, sagte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Die Unternehmen müssen nach Aussage der Studien-Autoren nicht nur den Wandel in der Autoindustrie begleiten, sondern sich auch neue Felder außerhalb der Branche suchen. Vor allem die Industriestärke und der bereits hohe Digitalisierungsgrad können dabei helfen. Die Politik sei gefragt, den Wandel mit Maßnahmen der Wirtschaftsförderung zu unterstützen, heißt es in der Studie.

Rehlinger betonte, dass die Politik dafür sorgen müsse, dass es ein Wandel werde, und keine Abbruchkante: „Nicht zugucken, sondern gestalten“, müsse das Motto lauten. „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass das Saarland auch in Zukunft Autoland sein kann.“ Die Studie habe klargemacht, dass Warten keine Option sei, sagte Kramp-Karrenbauer. „Wir dürfen jetzt keine weiteren Jahre ins Land gehen lassen“ Man müsse Strategien entwickeln.

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