Serie Nachgehakt Grenzüberschreitender Fahrschein soll ab Ende 2018 getestet werden

Saarbrücken · () Vor rund einem Jahr hat die französische Grenzregion Grand Est die Idee eines grenzüberschreitenden Fahrscheins in Umlauf gebracht. Unterstützt wird der Vorschlag durch das europäische Förderprogramm Interreg und den Eurodistrict Saarmoselle, einen Zusammenschluss aus dem Regionalverband Saarbrücken und lothringischen Kommunalverbänden (wir berichteten).

 Die Linie MS fährt von Hombourg-­Haut nach Saarbrücken.

Die Linie MS fährt von Hombourg-­Haut nach Saarbrücken.

Foto: Tobias Fuchs

Zwölf Monate später wird das Projekt weitergetrieben. Bei der jüngsten Versammlung des Eurodistricts wurde die ausgewählte technische Lösung für die Pläne vorgestellt. Diese sieht vor, dass die Fahrgäste auf einem Kundenportal ein persönliches Konto in einem Gemeinschaftssystem anlegen. Über dieses Konto können sie Fahrscheine auswählen, diese kaufen und entwerten. Eine mobile App soll es Kunden ermöglichen, ihr Smartphone als Trägermedium zu nutzen. Auch die Kontrolleure sollen mit einer App arbeiten.

Größte technische Herausforderung bleibt die Schaffung von Schnittstellen zu den zurzeit genutzten Ticketing-Systemen der verschiedenen Partner. „Zurzeit wird ein Besteller-Konsortium gegründet, um den Auftrag für das Ticketing-System vergeben zu können“, teilte der Eurodistrict mit. Der erste Test für den grenzüberschreitenden Fahrschein soll noch in diesem Jahr stattfinden. „Ende 2018 wird das System in den Bussen der Linie MS getestet“, hieß es weiter. In der Tat scheint die Buslinie, die bereits heute das Saarland mit Lothringen verbindet, ein geeignetes Feld für diesen Test zu sein. Für die erste Inbetriebnahme des Systems wird das Smartphone als Trägermedium eingesetzt. Im Laufe des Jahres 2019 soll zusätzlich eine Lösung mit einer kontaktlosen Karte dazu kommen. Langfristiges Ziel ist es, dieses grenzüberschreitende Ticketing bei den straßen- und schienengebundenen Verkehrssystemen an allen Grenzen der Region Grand Est mit Deutschland, aber auch mit Luxemburg und Wallonien einzuführen.

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