Mutter und Jungtiere fraßen vergiftete Taube Giftanschlag auf Wanderfalken 

Worms · Vier Wanderfalken, die auf dem Wormser Dom lebten, sind offensichtlich einem Giftanschlag zum Opfer gefallen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Mainz starben die Mutter und drei Jungtiere, weil sie von einer mit Gift präparierten Taube gefressen hatten.

Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen eingestellt, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Der Naturschutzbund (Nabu), der Anzeige erstattet hatte, will nun eine Prämie für Hinweise aussetzen.

Nabu-Mitglieder in Worms, die sich seit rund zehn Jahren für die Wanderfalken am Dom einsetzen, hatten die toten Tiere bereits am 22. Mai gefunden und sofort Strafanzeige gestellt. Laut Staatsanwaltschaft wurden bei der vergifteten Taube Veränderungen an der Schwungfeder festgestellt, so dass sie möglicherweise schlechter habe fliegen können.

Es seien Zeugen vernommen worden. Man habe aber keinen Täter identifizieren können, teilte die Behörde mit. Da keine weiteren Ermittlungsansätze bestanden hätten, habe man das Verfahren einstellen müssen.

Beim Naturschutzbund will man sich nicht damit zufrieden geben: „Wir werden eine sehr hohe Prämie aussetzen für sachdienliche Hinweise“, sagte der Vorstand der Ortsgruppe Worms, Hilmar Kienzl. „Damit der Täter gefunden wird oder weiß: Es wird ernst.“ Bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz drohen Geldstrafen oder Haftstrafen von bis zu drei beziehungsweise fünf Jahren. Laut Kienzl gibt es Hoffnung, dass es die geschützten Greifvögel weiter auf dem Wormser Dom geben wird. Der Falkenvater habe überlebt und könne möglicherweise eine neue Familie gründen.

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