„Die Kirche muss im Dorf bleiben“ Rund 1500 Menschen protestieren gegen Trierer Bistumsreform vor Dom

Trier · Rund 1500 Katholiken haben am Samstag vor dem Trierer Dom gegen die geplante Strukturreform im Bistum Trier protestiert.

 Teilnehmer der Protestkundgebung der Initiative "Kirchengemeinde vor Ort" zeigen ihre Forderungen. Nach Angaben der Initiative haben sich etwa 1500 Teilnehmer vor dem Trierer Dom versammelt.

Teilnehmer der Protestkundgebung der Initiative "Kirchengemeinde vor Ort" zeigen ihre Forderungen. Nach Angaben der Initiative haben sich etwa 1500 Teilnehmer vor dem Trierer Dom versammelt.

Foto: dpa/Harald Tittel

Mit Sirenen, Trillerpfeifen und Plakaten machten sie ihrem Unmut Luft: Sie forderten, Kirchengemeinden nicht gegen deren Willen aufzulösen und die Reform zunächst auszusetzen. Organisiert hatte die Protestkundgebung die Initiative „Kirchengemeinde vor Ort“.

Nach Plänen des Bistums sollen 35 Großpfarreien ab Anfang 2020 errichtet werden, die 887 kleine Pfarreien ablösen, die derzeit in 172 Pfarreiengemeinschaften organisiert sind. 25 der Pfarreien liegen in Rheinland-Pfalz, zehn im Saarland.

Die Initiative will die Pläne stoppen - weil sie befürchtet, dass damit das kirchliche Leben vor Ort weniger wird. „Wir wollen nicht, dass die Gremien vor Ort aufgelöst werden“, sagte der Mitbegründer der Initiative „Kirchengemeinde vor Ort“, Harald Cronauer. „Die Kirche muss im Dorf bleiben.“ 264 Pfarreien und Gemeinden hätten sich mit Beschlüssen bereits der Initiative angeschlossen.

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann, der der Kundgebung zuhörte, sagte: „Es wird auch weiter Gremien vor Ort geben, die Verantwortung übernehmen. Wir wollen uns ja das Ehrenamt nicht wegschneiden.“ Die Initiative und das Bistums seien bei „sehr vielen Zielen nicht so unterschiedlich. „Wir ringen nur um die richtigen Wege und Mittel.“

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