Schauspiel „Kinder der Kohle“ Saarländer für Open-Air rund um Bergbau gesucht

Petite-Rosselle · Nach einem Jahr Pause führt der Verein „Kinder der Kohle“ ein neues Stück in Petite-Rosselle auf. Es fehlen noch Darsteller.

 Fast 6000 Zuschauer sahen sich die Inszenierung 2016 an.

Fast 6000 Zuschauer sahen sich die Inszenierung 2016 an.

Foto: Alain Groo

2017 musste der Verein „Les enfants du charbon“ (deutsch: „Die Kinder der Kohle“) eine Zwangspause einlegen. Wegen der Umgestaltungspläne am Bergbaumuseum im grenznahen Petite-Rosselle (Musée Les Mineurs Wendel) war es unklar, ob eine geeignete Fläche für die traditionelle Freiluft-Inszenierung über das Leben in und um die Grube zur Verfügung stehen würde. Auch die finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand musste nach dem Zuständigkeitswechsel von der ehemaligen Region Lothringen zu Grand Est geklärt werden. „Durch die Pause hatten wir aber auch Zeit, neue Ideen zu entwickeln und an einer neuen Geschichte zu feilen“, erklärt der stellvertretende Vereinsvorsitzende Sébastien Junker.

Geschrieben wurde das Drehbuch für das diesjährige Schauspiel von Laurent-Guillaume Dehlinger, der auch bei den früheren Aufführungen die Regie übernommen hatte. Ebenso will sich ein Kern von rund 40 Darstellern und Statisten der vergangenen Jahre wieder beteiligen. Doch für das neue Stück, das vom Leben der Bergleute und ihrer Familien von der Nachkriegszeit bis zur Schließung der Gruben handelt, werden bis zu 80 ehrenamtliche Laien-Darsteller gebraucht. Junker hofft, dass sich auch Saarländer melden. Fließendes Französisch ist dabei kein Muss. „Im Verein sprechen die meisten Deutsch und auch sonst kann man sich immer mit Dialekt aushelfen“, sagt er. Ab Mitte April wird ungefähr ein Mal wöchentlich geprobt. Die fünf Aufführungen finden Mitte bis Ende August auf dem Gelände des Bergbaumuseums in Petite-Rosselle statt.

Wer sich nicht auf die Bühne traut und sich dennoch für die Geschichte der Bergleute interessiert, kommt einfach als Zuschauer. Die letzte Produktion im Jahr 2016 haben nach Vereinsangaben knapp 6000 Menschen besucht. Auch hier stellt die Sprache keine Hürde da. Das Stück wird auf Französisch und Platt gespielt, aber mit deutschen Untertiteln. Sébastien Junker sind die deutschen Zuschauer wichtig. „Es geht dabei um unsere grenzüberschreitende Geschichte, um unser gemeinsames Erbe. Die Bergbau-Ära hat unsere Region beiderseits der Grenze gleich geprägt.“

Wer bei der neuen Produktion von „Kinder der Kohle“ mitwirken möchte, kann sich bei Sébastien Junker unter Telefon (00 33) 674 642 450 melden.

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