Millionen vom Bund Kita-Beiträge im Saarland sollen deutlich sinken

Saarbrücken · Millionen aus Berlin eröffnen dem Saarland Spielräume. Bis 2022 könnte ein Kitaplatz um die Hälfte billiger werden.

 (Symbolbild).

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Foto: dpa/Friso Gentsch

Das Saarland kann in den kommenden Jahren mit vielen Millionen Euro an zusätzlichen Bundesmitteln für Kindertagesstätten rechnen. Das Kabinett in Berlin beschloss gestern das „Gute-Kita-Gesetz“, nach dem der Bund bis 2022 insgesamt 5,5 Milliarden Euro an die Länder verteilen will. Wie viel davon ins Land fließt, steht noch nicht fest. Das hänge auch davon ab, welcher Verteilungsschlüssel letztlich angewandt werde, sagte Marija Herceg, Sprecherin des Saarbrücker Bildungsministeriums.

Nach Ansicht von Minister Ulrich Commerçon (SPD) bietet sich nun die Chance, die Eltern im Saarland stärker zu entlasten als geplant. Er erneuerte gestern die Forderung seiner Partei, die Kosten für einen Kitaplatz bis 2022 zu halbieren. Laut Herceg würden für eine solche Beitragssenkung rund 20,5 Millionen Euro benötigt. Diese stünden durch das „Gute-Kita-Gesetz“ auf jeden Fall zur Verfügung.

Offen ist, ob auch die CDU bei der Halbierung der Beiträge mitspielt. Commerçon zeigte sich optimistisch: „Ich denke, dass auch dem Koalitionspartner die Dringlichkeit der Beitragsentlastung bewusst ist.“ Doch eigentlich sieht der Koalitionsvertrag vor, die Beiträge bis 2022 „bestenfalls“ um bis zu einem Drittel zu senken. Für weitergehende Entlastungen sei die CDU jedoch „gesprächsbereit“, sagte Generalsekretär Markus Uhl gestern. Er betonte aber, dass seiner Partei Investitionen in die Qualität der Betreuung „mindestens genauso wichtig“ seien. Uhl nannte unter anderem einen besseren Betreuungsschlüssel sowie längere Öffnungszeiten. Auch Commerçon kündigte an, die Qualität der Kitas verbessern zu wollen.

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