Würdigung unentgeltlicher Arbeit Evangelische Kirche zeichnet Ehrenamtliche aus

Saarbrücken · Sie engagieren sich ehrenamtlich für Jugendliche, ältere Menschen, Obdachlose und Flüchtlinge oder sind die gute Seele der Gemeinde: In den kirchlichen Einrichtungen, Gemeinden und der Diakonie im Saarland sind rund 5000 Christen ehrenamtlich aktiv.

„Ohne Sie, liebe Ehrenamtliche wären wir aufgeschmissen!“, sagte der Vorsitzende des Verbands der Evangelischen Kirchenkreise an der Saar, Christian Weyer, jetzt bei einem Festakt in der Saarbrücker Ludwigskirche. Zum dritten Mal zeichneten die Evangelische Kirche Saarland und die Diakonie Saar am Sonntag in fünf Kategorien Preisträger aus. „Die evangelische Kirche ist im Ehrenamt verwurzelt“, sagte Weyer. Sie seien „Teil der Vielfalt und Lebendigkeit der Kirche“.

Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) betonte in einem Grußwort: „Das ehrenamtliche Engagement ist in der Bundesrepublik ist nirgends größer als im Saarland.“ Dabei wüssten wenige, dass sich mehr jüngere als ältere Menschen engagierten. Dies sei gerade in unserer heutigen Zeit nicht selbstverständlich. Hans zeigte seine „Wertschätzung gegenüber allen Ehrenamtlichen“, auch wenn nur einige von ihnen ausgezeichnet werden könnten. Nicht zuletzt für die Politik sei es wichtig, dass sie ihnen den Rücken stärke.

Neben Hans waren auch Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, der Direktor des Regionalverbands Saarbrücken, Peter Gillo (beide SPD) sowie Vertreter des Landtags unter den rund 150 Besuchern der Ludwigskirche.

Geehrt wurden im Bereich „Bildung und Freizeit“ die Evangelische Jugend Elversberg – unter anderem für ihr Sommerprojekt „Beach in the city“. Dabei wurde im vergangenen heißen Sommer ein Sandstrand auf dem Kirchengelände aufgeschüttet und mit selbstgestalteten Möbeln und Palmen ausgestattet. Es gab Workshops, Musik, Cocktails. Die jungen Menschen erhielten neben einer Ehrennadel und Urkunde 300 Euro für ihre weitere Arbeit.

Den Preis im Bereich Kunst, Kultur und Musik bekam Sven Baltes aus Schaffhausen. Seit 2009 organisiert der 28-Jährige zweimal im Jahr mit einigen Helfern den „Evening of Rock“. Er engagiert sich im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend an der Saar (aej saar), im Jugendausschuss seiner Kirchengemeinde und betreut die Konfirmandenarbeit.

Brigitte Kuhar ist das Gesicht der „Wärmestubb“ im Haus der Diakonie in Neunkirchen. Sie erhielt den Preis im Bereich „Sozial-diakonisches Engagement“. Die 76-Jährige hilft seit 17 Jahren bei der Bewirtschaftung des offenen Treffs. Von Montag bis Freitag kocht sie ab 6.30 Uhr Kaffee und Tee, belegt Brötchen und deckt die Tische. Bis 12 Uhr ist sie vor Ort und hat immer ein offenes Ohr für die sozialen Schwierigkeiten der Besucher.

Marlies Rauch ist die gute Seele der Protestantischen Kirchengemeinde Böckweiler. Sie erhielt den Preis im Bereich „Leitungsfunktion und Verantwortung“. Rauch gehört dem Presbyterium seit 1984 an. Sie kümmert sich um alle Veranstaltungen in der Stephanuskirche Böckweiler, der ältesten romanischen Kirche im Saarland. Jährlich stellt sie in unzähligen Führungen „ihre“ Kirche vor.

Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement wurden geehrt: Karl und Elfriede Hafner aus Bruchhof-Sanddorf, Ilse Gerhard aus St. Wendel, Brunhilde Sander aus Walpershofen, Irene Meiers aus Sulzbach, Rudolf Hertel aus Mimbach, Traudel Besche aus Bexbach, Anita Ferber und Gisela Ehrmanntraut aus Wellesweiler, Gerhard Korb aus Wiebelskirchen, Hildegard Lemmes, Heidelore Trampert und Ulla Karch aus St. Arnual.

Moderiert wurde der Festakt von Pfarrer Klaus Künhaupt aus Merzig. Studierende der Hochschule für Musik in Saarbrücken begeisterten die Besucher mit ihrem Programm „Jazz meets Bach“. Dabei interpretierten sie mit Baritonsaxophon, Piano, Schlagzeug, Gesang, Gitarre und Kontrabass Werke das Komponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750) auf ihre Weise.

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