Prozess Prozess in Kandel: Anwalt von Flüchtling erhält Drohungen

Landau · (dpa) Am dritten Prozesstag um den Mord an der 15 Jahre alten Mia in Kandel sind am Freitag zahlreiche Zeugen gehört worden. Die Verhandlung wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt, da der Angeklagte Abdul D. zur Tatzeit womöglich noch minderjährig war.

„Insgesamt kann man von einer sachlichen Atmosphäre im Gerichtssaal sprechen“, sagte Maximilian Endler, der Rechtsanwalt des Angeklagten. Inhaltlich darf der Anwalt sich nicht äußern. Der Verteidiger gab aber an, dass in seiner Kanzlei eine telefonische Morddrohung eingegangen sei. Grund sei offenbar gewesen, dass der Anwalt den unter Mordverdacht stehenden Mann – einen Flüchtling – verteidigt. Allerdings habe die Polizei den Anrufer ermittelt. Der habe sich mittlerweile für sein Verhalten entschuldigt.

Der mutmaßlich aus Afghanistan stammende Flüchtling war der Ex-Freund von Mia. Aus Eifersucht soll er das Mädchen am 27. Dezember in einem Drogeriemarkt erstochen haben. Zu Beginn des Prozesses hatte er nach Angaben seines Verteidigers Reue bekundet. Die Staatsanwaltschaft wirft Abdul D. Mord vor.

Der Asylantrag des Angeklagten ist mittlerweile abgelehnt worden. Nebenkläger in dem Verfahren sind Mias Eltern. Endler sagte, geplant sei, dass der Prozess Ende August zu einem Ende kommt.

Weder mit Blick auf das Obduktionsgutachten noch hinsichtlich der Altersfrage des Angeklagten habe es am dritten Verhandlungstag Neuigkeiten gegeben. Vor allem Zeugen aus dem Umfeld des Angeklagten und des Opfers hätten dem Gericht Rede und Antwort gestanden.

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