Industriekultur Die Zukunft des alten Bergwerks ist rot

Petite-Rosselle · Eine rote Esplanade öffnet jetzt den Weg zum Bergbaumuseum in Petite-Rosselle. Auch ein Lichtkonzept für die Fördertürme ist geplant.

 Drei Millionen Euro hat die rote Esplanade im Parc Explor auf dem ehemaligen Grubengelände Carreau Wendel gekostet. Unter dem Belag aus rotem Kunstharz wurden auch Versorgungsleitungen neu verlegt.

Drei Millionen Euro hat die rote Esplanade im Parc Explor auf dem ehemaligen Grubengelände Carreau Wendel gekostet. Unter dem Belag aus rotem Kunstharz wurden auch Versorgungsleitungen neu verlegt.

Foto: Parc Explor

Das ehemalige Grubengelände Carreau Wendel in Petite-Rosselle ist dem Ziel der Umwandlung in einen touristisch attraktiven Industriekulturort jetzt einen weiteren Schritt näher gekommen. Nach zehn Monaten Bauzeit im Parc Explor verfügt es jetzt über eine schicke neue Esplanade. So nennt Gérard Bruck, Präsident des Museumszweckverbands, die rund 13 000 Quadrameter große Betonfläche, die das Bergarbeitermuseum Les Mineurs, das Schaubergwerk La Mine und die übrigen Grubengebäude miteinander verbindet.

Die befestigte Fläche, der erste Bauabschnitt des Projekts „Métamorphose“, sorgt nicht nur dafür, dass die Besucher auch bei Regen trockenen Fußes zwischen den Museumsgebäuden hin und her wandeln können, sie ist auch ein optischer Hingucker. Denn man hat den Beton mit einer leuchtend roten Kunstharzschicht überzogen. Nicht nur Ästheten werden bemerken: Das Rot hat exakt dieselbe Farbe wie die aufragenden Wände des Schaubergwerks, die die für Lothringen typischen vertikalen Flöze symbolisieren sollen.

Auch Veranstaltern von Freiluft-Events will der Museumszweckverband mit der Esplanade jetzt einen attraktiveren Rahmen bieten. Denn Veranstaltungen wie Oldtimerschauen und Künstlermärkte, die hier bereits stattfinden, brauche man als Zusatzangebote zu den Museen, um mehr Besucher auf das Gelände zu ziehen, erklärt Zweckverbandspräsident Bruck. Nicht zuletzt könnten auch die „Kinder der Kohle (Enfants du charbon)“, die in den Vorjahren ausgesetzt hatten, von 2019 an hier wieder mit ihrem Bergbauspektakel auftreten. Allerdings ist die Kunstharzschicht, wie Bruck einräumt, nicht ganz unempfindlich. Wenn man dort etwa eine Metall-Tribüne aufbauen will, muss man bestimmte Vorkehrungen zu ihren Schutz treffen, hat eine Studie ergeben, die der Zweckverband in Auftrag gegeben hat.

Die Baumaßnahme, die drei Millionen Euro kostete, hat aber nicht nur die Oberfläche verbessert. Im Untergrund hat der Zweckverband gleichzeitig Versorgungsleitungen neu verlegen lassen. Alle – auch die vielen noch leerstehenden – Bergwerksgebäude sind jetzt mit Strom, Gas und Wasser versorgt. Damit wollen die Kleinrosseler Investoren anlocken. Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe, aber auch Künstlerateliers oder Coworking-Spaces, so die Hoffnung, könnten sich hier künftig ansiedeln. Spätestens im Oktober 2020, erwartet der Zweckverband, solle hier auch ein Restaurant eröffnen. Derweil geht das Projekt „Métamorphose“ weiter: Als nächstes will man auch die Zufahrtsstraße und den Parkplatz mit einem neuen Belag versehen, neue Grünflächen anlegen und die Fördertürme mit einem neuen Lichtkonzept ausstatten. Die Gelder für die bis 2025 geplanten Bauabschnitte stehen laut Bruck schon bereit.

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