Aufführung in der Congresshalle Russian Circus on Ice präsentiert „Alice im Wunderland“

Saarbrücken · Eine Eisfläche ziert die Bühne der Saarbrücker Congresshalle. Ein junges Mädchen tanzt unbeschwert in ihrem Zimmer und möchte die Welt hinter den Spiegeln erkunden.

Immer mit dabei: ein weißes Kaninchen. Die Show „Alice im Wunderland“, die der Russian Circus on Ice am Mittwoch aufführte, hatte mit der Alice aus Kindertagen wenig gemeinsam.

Stattdessen verwandelte das Artistenteam die Eisfläche in ein lebendiges Schachbrett, auf dem ein leicht chaotisches, surreales Zirkusleben zu sehen war. Einräder, die auch gerne mal übereinandergestapelt wurden, ein Hutmacher, der auch als Solo-Tänzer hätte Karriere machen können – sowie ein übermotiviertes Kaninchen mit Sinn für Mode, das eine relativ passiv agierende Alice überall hin mitschleppen musste. Ein Highlight: der Saxofon spielende weiße König, der als Schiedsrichter jedoch kläglich versagte. Man hat es nicht leicht zwischen den Fronten …

Seine Herzkönigin, ein sehr präsentes, aber dennoch sympathisches Miststück mit dem zweiten Gesicht und einer Horde von Hula-Hoop-Reifen, mutierte kurzerhand zum Feindbild der eher introvertierten Alice. Diese wurde in einem strategischen Schachspiel von einem Feld zum nächsten verfrachtet, um in der Endrunde von der neuen Herzkönigin selbst zur Königin gekrönt zu werden.

„Alice im Wunderland“, im Original ein Roman von Lewis Carroll, ist nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Mathematikern aus vielerlei Gründen relativ beliebt. Aber auch den Saarländern gefiel die unterhaltsame Version des Russian Circus on Ice, bei der sie zuweilen zum Mitmachen animiert wurden. Bekannte Gesichter wie die Grinsekatze, Humpty Dumpty oder die anstrengenden Zwillinge, die sich selbst am witzigsten fanden, durften nicht fehlen. Ihre Handstandnummer mitsamt buntem Baby-Strampelanzug war durchaus sehenswert, sorgte aber für ganz schlechte Laune bei dem Kaninchen, das es stattdessen vorzog, Alice wirklich zu helfen. Nach zwei Stunden geballter guter Laune gingen die Besucher, unter denen auch einige Kinder und Teenager waren, wieder nach Hause.

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