Waldklassenzimmer Kunst und Kultur im Bauernwald

Niederbexbach · Mit einem Waldklassenzimmer haben ehrenamtliche Helfer jetzt den Gänseweiher bei Niederbexbach aufgewertet.

 Der malerische Gänseweiher im Bauernwald hat nun als Standort eines neuen Waldklassenzimmers eine weitere Aufwertung erhalten – als Teil des Gemeinschaftsprojets „Kunst und Kultur im Wald“ unter dem Dach des Programms „Kultur Plus im Saarpfalz-Kreis“.

Der malerische Gänseweiher im Bauernwald hat nun als Standort eines neuen Waldklassenzimmers eine weitere Aufwertung erhalten – als Teil des Gemeinschaftsprojets „Kunst und Kultur im Wald“ unter dem Dach des Programms „Kultur Plus im Saarpfalz-Kreis“.

Foto: Thorsten Wolf

Wer kennt es nicht, das Stichwort „Viele Köche verderben den Brei!“ Gemeint ist natürlich, dass so manches daneben geht, wenn sich gar allzu viele drum kümmern. Doch bekanntermaßen wird jede Regel ja durch eine Ausnahme bestätigt – und die kann man seit gestern ganz offiziell im Niederbexbacher Bauernwald und dort ganz genau am Gänseweiher bestaunen. Dort gibt es unmittelbar am kleinen Gewässer ein Waldklassenzimmer mit einigen Schautafeln zur Flora und Fauna der Region. Verantwortlich sind dafür gleich eine ganze Vielzahl von Projektbeteiligten und Förderern, die gemeinsam unter dem Dach von „Kultur Plus im Saarpfalz-Kreis“ einen Ort für „Kunst und Kultur im Wald“, so der Projekttitel, geschaffen haben.

Unmittelbar beteiligt waren der Stadt-Kulturverband der Stadt Bexbach mit dessen Vorsitzenden Norbert von Blohn und Geschäftsführerin Claudia Stein, die Dorfgemeinschaft Niederbexbach mit Ortsvorsteher Arnulf Fricker und Stadtrat Gerald Wagner als Initiator des Waldklassenzimmers sowie die Freie Waldorfschule Bexbach. Als Förderer engagierte sich die Kulturstiftung des Bundes mit ihrer Initiative „Trafo – Modelle für Kultur im Wandel“, die Kreisverwaltung des Saarpfalz-Kreises, die Stadt Bexbach, der Nabu, der Verein Saar-Pfalz-Kultur und die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz. Und auch das saarländische Sozialministerium trug einen finanziellen Anteil.

Wie beschrieben: Da waren in der Tat jede Menge Köche am Werk. Doch heraus gekommen ist kein missratener Brei, sondern ein Plätzchen mitten im Wald, das nun Jung und Alt einen besonderen Ort der Naherholung bieten soll und zudem der Waldorfschule, aber auch anderen Schulen und Kitas, als Ziel und Schauplatz für naturnahen Unterricht und Raum für kreative Projekte dienen wird. Grundsätzlich sollen über alle Altersgrenzen hinweg alle am Ergebnis der gemeinschaftlichen Anstrengungen teilhaben können – so sehen es die Ziele des Projektes vor. Den Auftakt hin zum nun im Umfeld neu gestalteten und um ein Waldklassenzimmer aufgewerteten Gänseweiher machte eine Projektwoche der Klasse Sieben der Waldorfschule im Februar diesen Jahres. Unter dem Titel „Forst- und Land-Art-Woche“ unternahmen die Schülerinnen und Schüler Pflegemaßnahmen im Bauernwald am Gänseweiher, der Wald wurde als sozialer Organismus erforscht, nahezu zeitgleich mit der Betrachtung des Waldes als Wirtschaftsgut entstanden auch Kunstprojekte, so genannte „Land-Art“. In der Folge wurde der Gänseweiher und der umgebende noch mehrfach Schauplatz von Projekten und Exkursionen der Waldorfschule, der eigentliche Teich wurde erkundet, unter der Projektleitung der Bildhauerin Astrid Hilt entstanden die „Steine am Wasser“, schließlich dann auch das Waldklassenzimmer, bei dessen praktischer Verwirklichung sich gerade der Stadtrat und Niederbexbacher Gerald Wagner hervortat.

So galt auch ihm gestern, anlässlich der Abschluss-Veranstaltung des Großprojektes, der Dank derer, die vor Kindern der Walddorfschule und Bürger aus Niederbexbach auf die vergangenen Monate zurückblickten, allen voran Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis. „Der Bauernwald ist ein geschätztes Natur-Naherholungsgebiet und für viele Bexbacher ein Ausflugsziel.“ Dieser Ort habe nun mit dem Projekt „Kunst und Kultur im Wald“ eine zusätzliche Aufwertung erfahren. Dass dies möglich gewesen sei, darauf wies Leis hin, habe seinen Ursprung vor allem auch der Initiative des früheren Bundestags- und heutigen Landtagsabgeordneten Alexander Funk, dem es in seiner Berliner Zeit gelungen sei, den Saarpfalz-Kreis als Modellregion für die Bundes-Initiative „Transformation“ auszuweisen.

 Jung und Alt versammelten sich gestern am Gänseweiher, um den Abschluss des Projektes „Kunst und Kultur im Wald“ zu feiern.

Jung und Alt versammelten sich gestern am Gänseweiher, um den Abschluss des Projektes „Kunst und Kultur im Wald“ zu feiern.

Foto: Thorsten Wolf

Funk selbst, er sprach ebenso wie Sozial-Staatssekretär Stephan Kolling ein Grußwort, erinnerte noch einmal an das Ziel des Projektes „Kultur Plus im Saarpfalz-Kreis“, das darin bestehe „verschiedene kulturelle Akteure an einen Tisch zu bringen und neue Kooperationsformen auszuprobieren“. So gelte es, vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und der knappen Kassen in den Kommunen Wege zu finden, neue Ideen und neue Wege in der Festigung und Erweiterung des kulturellen Angebotes, von Vereinen bis zur Volkshochschule, zu finden. „Deswegen freut es mich, dass bei einem dieser runden Tische die Idee dieses Waldklassenzimmers geboren wurde.“

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