Bester Azubi Zu Hause in der Welt der Tabletten

Bexbach · Markus Feil von der Bexbacher Firma Peptido ist saarlandweit bester Azubi. Er hat eine Ausbildung zur Produktionsfachkraft Chemie abgeschlossen.

Marcus Feil (rechts) hat im letzten Jahr seine Ausbildung zur Produktionsfachkraft Chemie als Landesbester abgeschlossen, hier fotografiert  mit seinem Ausbildungsleiter Timo Gering an seinem Arbeitsplatz bei der Firma Peptido GmbH in Bexbach.

Marcus Feil (rechts) hat im letzten Jahr seine Ausbildung zur Produktionsfachkraft Chemie als Landesbester abgeschlossen, hier fotografiert  mit seinem Ausbildungsleiter Timo Gering an seinem Arbeitsplatz bei der Firma Peptido GmbH in Bexbach.

Foto: BeckerBredel

Wenn man Schilddrüsentabletten nimmt und seinem Körper das Hormon L-Thyroxin zuführen muss, kommt diese Chemikalie in hoher Wahrscheinlichkeit aus Bexbach, selbst wenn man die Tablette im Amerikaurlaub gekauft hat. Den Großteil der Weltproduktion an L-Thyroxin bestreitet die Bexbacher Firma Peptido nahe dem Kraftwerk. Dort arbeitet Markus Feil (29), der gerade eine Ausbildung zur Produktionsfachkraft Chemie als Landesbester abgeschlossen hat.

Von Ministerpräsident Tobias Hans und der IHK Saarland wurde er dafür ausgezeichnet. Sein Werdegang erzählt die Geschichte eines besonderen Arbeitgeber-Arbeitnehmer Verhältnisses. „Ich kam nach der Realschule als Praktikant zu Peptido. Die Firma wollte mich und hat mir den Führerschein bezahlt. Die anschließende Ausbildung zum Chemielaboranten habe ich nicht geschafft. Ich war zu jung und nicht mit dem nötigen Ernst bei der Sache. Bei Peptido arbeitete ich als ungelernte Kraft, doch mein Arbeitgeber ließ nicht locker und bot mir eine zweite Ausbildung an, die in Ludwigshafen stattfand. Damit ich das packe, hat er mir den Lohn weitergezahlt. Ich musste mich nur verpflichten, fünf Jahre weiter im Unternehmen zu bleiben. Doch das war kein Opfer, denn ich wollte eh nicht weg“, sagt der junge Mann aus Wellesweiler, der seinem Chef dankbar ist, dass er nun eine bessere Qualifikation hat und man ihm die Möglichkeit dazu bot.

„Ich wollte meinen Chef auch nicht enttäuschen. Während des Blockunterrichts lebte ich in Ludwigshafen und habe nach der Schule direkt gelernt und den Stoff wiederholt.“ Das zahlte sich aus. Auch für die Firma. Produktionsleiter Timo Gehring: „Der Fachkräftemangel ist ein Thema. Auch bei uns. Wir haben vier unbesetzte Stellen. Azubis suchen wir immer. Wir denken langfristig. Herr Feil wäre noch einige Jahre geblieben, aber jetzt können wir ihn auch befördern und ihm neue Aufgaben geben. Das wird sich auch für uns lohnen“, sagt der Chef.

Feil hat also voll ins Schwarze getroffen, wie bei seinem Hobby. Der junge Mann spielt Dart: „Aber nicht kneipenmäßig sondern in der Liga. Da hat man teuere Pfeile, trainiert dreimal die Woche und bracht kein Zielwasser, um die kleinen Felder zu treffen.“

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