Planungen für Bexbacher Kulturstätte Was plant die Stadt im Kulturbahnhof?

Bexbach · Der denkmalgeschützte Bahnhof in Bexbach soll zum Kulturbahnhof werden. Darauf weisen seit einiger Zeit Schilder hin. Bis zum 5. August können nun auch die Bexbacher Bürger ihre Wünsche zur kulturellen Nutzung äußern.

 Nicht zu übersehen ist in diesen Tagen das große Schild am Bexbacher Bahnhof, das den Umbau des historischen Gemäuers in eine Kulturstätte ankündigt. Ab Mitte 2019 soll es hier losgehen mit Kunst und Kultur.

Nicht zu übersehen ist in diesen Tagen das große Schild am Bexbacher Bahnhof, das den Umbau des historischen Gemäuers in eine Kulturstätte ankündigt. Ab Mitte 2019 soll es hier losgehen mit Kunst und Kultur.

Foto: Thorsten Wolf

Wer derzeit den Bexbacher Bahnhaltepunkt nutzt, dem fällt am historischen Bahnhofsgebäude gleich in großes Schild ins Auge. Dort ist gut zu lesen, was schon seit einiger Zeit und wahrscheinlich bis Mitte 2019 mit dem denkmalgeschützten ältesten Bahnhof in Bexbach geschieht: Wo früher Bahnreisende ein- und ausgingen, entsteht nun in dem seit Jahren städtischen Gebäude ein „Kulturbahnhof“.

Nun macht es sich die Stadt nicht einfach, baut das Gebäude um und bietet es Kultur- und Kunstschaffenden einfach so an. Oder, wie es Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis gestern im Gespräch mit unserer Zeitung treffend formulierte: „Wir wollen nicht einfach einen Hausmeister dahin schicken, der den Bahnhof aufschließt.“ Vielmehr will man sich genaue Gedanken darüber machen, was im Rahmen der Vorgaben und angesichts der Raumsituation machbar und wünschenswert ist. Und gerade beim Thema „Wünsche“ sollen die Bexbacher aktiv mitmachen. So läuft aktuell und noch bis zum 5. August eine Umfrage zu dem, was die Bexbacher sich gern an Angeboten und Programm im zukünftigen Kulturbahnhof wünschen. Urheber dieser Umfrage ist ein Student der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HTW) in Saarbrücken, der die mögliche inhaltliche Ausgestaltung des Kulturbahnhofs zum Gegenstand seiner Masterarbeit gemacht hat (wir berichteten).

Nun greift das Projekt Raum, über den Punkt „Aktuelles“ der Internet-Startseite „www.bexbach.de“ gelangt man zu einem Online-Fragebogen (https://onlinesurvey.htwsaar.de/index.php/955118?lang=de). Dort kann man anonym insgesamt 18 unterschiedlichen Veranstaltungsarten bewerten, und so verdeutlichen, in welchem Umfang man sich diese für den neuen Kulturbahnhof vorstellen kann. Die Bandbreite reicht dabei von „Konzert“ bis „Kochkurs“. Die Ergebnisse der Umfrage sollen dann wissenschaftlich ausgewertet und Teil des Nutzungskonzeptes werden. Über das wird dann letztlich der Stadtrat entscheiden.

Doch was ist überhaupt alles möglich im „Kulturbahnhof“ der Zukunft? Thomas Leis: „Aufgrund der Förderkulisse haben wir inhaltlich genaue Vorgaben. Und da muss es um Kultur gehen.“ Zusätzlich müsse man natürlich auch den Denkmalschutz beachten. Und: Auch das verfügbare Raumangebot und die fehlenden Restaurantion gelte es zu beachten. Trotzdem zeigte sich Leis sicher, dass der Kulturbahnhof sich etablieren könne, auch und trotz der Lage zwischen Neunkirchen und Homburg und den dort vorhandenen Angeboten. So sei alles im Bereich der Kleinkunst generell möglich. Und damit könne man durchaus erfolgreich eine Nische besetzen, so wie es Bexbach generell zwischen den beiden Mittelzentren tue. Dabei verband Leis die jetzt laufende inhaltlich und bauliche Neugestaltung des historischen  Bahnhofs auch mit dem ebenfalls noch laufenden Umbau der Bexbacher Innenstadt — mit der schon abgeschlossenen Sanierung der Bahnhofstraße und der noch in Arbeit befindlichen Rathausstraße. „Das passt natürlich gut.“

Dass es die Stadt mit dem neuen Angebot im alten Gemäuer ab voraussichtlich Mitte 2019 ernst meint, zeigt auch eine gezielte Personalisierung innerhalb der Verwaltung. So habe man im Bereich des Messebetriebs, wie Thomas Leis gestern erklärte, als Nachfolgerin für eine ausscheidende Mitarbeiterin bewusst ein Fachkraft für den Bereich Veranstaltungen eingestellt. Diese soll sich, so Leis, in Zukunft auch um die Bespielung des zukünftigen Bexbacher Kulturbahnhofs kümmern. Doch es wird am Ende für die Stadt, soll der Kulturbahnhof erfolgreich sein, nicht nur darum um das gehen, was dort zu erleben, zu hören und zu sehen ist – sondern auch darum, wer den Bahnhof als Kulturtreibender nutzen kann und will. Im Klartext: Die Verantwortlichen werden sich einen passenden Mix überlegen müssen zwischen lokalen Kunst- und Kulturaktiven und solchen von außerhalb. Die Ersteren werden dafür sorgen, dass das neue Angebot „in der Stadt ankommt“, Zweitere dafür, dass der Kulturbahnhof nach seiner offiziellen Eröffnung auch über die Grenzen des Höcherbergs hinaus ein Begriff wird. Und das sowohl bei denen, die Kunst und Kultur schaffen, als auch bei denen, die sie genießen wollen.

Hier machte Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis gestern deutlich, dass es da noch gar keine Überlegungen gebe, „das wäre unseriös, wenn ich dazu was sagen würde“. Es steht also noch ein bisschen Arbeit an in Sachen „Bexbacher Kulturbahnhof“. Und das bezieht sich nicht nur auf die laufenden Umbauarbeiten, sondern eben auch um die zukünftige, inhaltliche Ausgestaltung der Kultur im ältesten Bahnhof des Saarlandes.

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