Fetter Donnerstag Narren übernehmen Macht in Bexbach

Bexbach · Bürgermeister chancenlos beim Sturm der Gesellschaften „Die Blätsch“ und „Mer gehn metsamme“ aufs Rathaus.

 Bürgermeister Thomas Leis (links) machte wie immer den Spaß mit. Prinz Lukas I. (rechts neben ihm), Prinzessin Laura I. und Blätsch-Präsident Christian Prech (rechts) übernahmen die Macht im Bexbacher Rathaus. Da konnte auch Ortsvorsteher Franz-Josef Müller nichts daran ändern.

Bürgermeister Thomas Leis (links) machte wie immer den Spaß mit. Prinz Lukas I. (rechts neben ihm), Prinzessin Laura I. und Blätsch-Präsident Christian Prech (rechts) übernahmen die Macht im Bexbacher Rathaus. Da konnte auch Ortsvorsteher Franz-Josef Müller nichts daran ändern.

Foto: Sebastian Dingler

Da war wieder Einiges los beim traditionellen Rathaussturm in Bexbach, der gestern wie immer am Fetten Donnerstag stattfand. Vielleicht waren sogar noch mehr Leute unterwegs als sonst, denn das Wetter spielte den Narren ja wunderbar in die Karten. Auf dem Aloys-Nesseler-Platz versammelten sich die Karnevalsgesellschaften „Die Blätsch“ und „Mer gehn metsamme“, um anschließend mit einem kleinen Umzug das Rathaus in Angriff zu nehmen. Zuvor wurde noch der Bankensturm durchgeführt, als die Narren in den Filialen der VR-Bank und der Sparkasse vorbeischauten. Vor dem Rathaus hatten sich die so genannten Verteidiger versammelt, eine überschaubare Gruppe von Rathausangestellten, die sich in gelbe Smiley-Kostüme geworfen hatten. „Stadt Bexbach 4.0 - Zentrum der Kompetenz“ stand auf einem Schild, das die Verteidiger hochhielten. Schon vor Eintreffen der Narren wurden „Nettigkeiten“ zwischen dem Ortsvorsteher Franz-Josef Müller und dem Mer gehn metsamme-Präsidenten Patric Breme ausgetauscht. „So wie die sich gebbe, krien die das nie hin“, meinte Müller zu den Narren und verwies auf seine Mannschaft, die Verteidiger. „Das is kä Mannschaft, des is ä Heifelsche Elend“, kam es prompt von Breme zurück. Anführer der Rathausstürmer war der Blätsch-Prinz Lukas I. von Ordnung und Recht, an seiner Seite Prinzessin Laura I. und Blätsch-Präsident Christian Prech. Das hatte natürlich eine besondere Brisanz, will Prech doch als Bürgermeisterkandidat der Bexbacher CDU nach den Wahlen im Mai tatsächlich ins Rathaus einziehen. Darauf angesprochen, wie es ihm damit gehe, meinte Prech: „Ich versuche das nicht zu vermischen. Jetzt ist Fasnacht. Danach kümmere ich mich um den Wahlkampf, jetzt nicht.“

Doch zurück zum Rathaussturm: Der wurde mit einem lustigen Dialog in Reimform zwischen Prinz Lukas I. und Bürgermeister Leis vorbereitet. „Seht ihn euch an unsern Bürgermeister Thomas Leis, ihm schlottern die Knie und ihm rinnt der Schweiß“, begann der Prinz. „Du maschd Riese-Radau, jetzt stell dich mol vor! Du willschd an mei Kraache, die Messer hier wetze - fand du erschdemol an saarländisch zu schwätze“, kam es von Leis zurück mit einer Anspielung darauf, dass Prinz Lukas I. tatsächlich kein Bexbacher Platt beherrscht. Doch der Widerstand der Verteidiger hielt nicht lange, wie immer gewannen die Narren schnell die Überhand und konnten nahezu ungehindert durchs Tor aus Pappe ins Rathaus eindringen. Bürgermeister Leis musste seine Niederlage eingestehen. „Viel Spaß mit dem Durchennaner do drin“, meinte er und lieferte noch einen vielsagenden Versprecher: „In acht Wochen sieh mer uns widder“, gemeint waren natürlich acht Tage.

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