Starkregen-Risikokarte Blieskastel wappnet sich gegen Wassermassen

Blieskastel · Um den Schutz vor Sturzfluten und Hochwasser bei Unwetter zu verbessern, soll eine Starkregen-Risikokarte erstellt werden.

 Die Blieskasteler Feuerwehr muss immer öfter nach Starkregen in den Hochwassereinsatz.

Die Blieskasteler Feuerwehr muss immer öfter nach Starkregen in den Hochwassereinsatz.

Foto: Steffen Rastetter/Wehr

Die Stadt Blieskastel will sich besser gegen Unwetter mit starkem Regen schützen. Deshalb soll eine Starkregen-Risikokarte erstellt werden. Das hat Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener (CDU) angekündigt. Über das Thema werde in der nächsten Ausschusssitzung des Stadtrats am kommenden Dienstag, 16. Oktober, beraten. Wie die Verwaltungschefin weiter mitteilt, solle die Risikokarte „die aufgrund der Topographie, der Fließwege und weiterer Faktoren ermittelten Flächen, Gebäude und Infrastruktur zeigen, die durch das wild abfließende Wasser eines Starkregens gefährdet werden können“. Die so gewonnenen Erkenntnisse würden neben dem Hochwasserschutz-Management und der Bauleitplanung der Stadt Blieskastel auch vom Eigenbetrieb Abwasserwerk für den Schutz und die Dimensionierung der Kanalisation benötigt. Ebenso setze sie die Bürgerinnen und Bürger als Haus- und Grundstückseigentümer in die Lage, „die eventuelle Gefährdung ihres Eigentums zu erkennen und gezielt Vorsorgemaßnahmen in ihrem eigenen Bereich durchzuführen“. Wie es aus dem Rathaus weiter heißt, komme es in letzter Zeit vermehrt zu lokalen Starkregen-Ereignissen, die nicht vorhersehbar und lokal begrenzt zu Überflutungen und zu großen Schäden in kurzer Zeit führen würden. Diese unwetterartigen Regengüsse, oft auch in Verbindung mit heftigen Gewittern, würden sich nach den Klimaprognosen künftig häufen. Bei einem Starkregen fließe das Wasser in hügeligem oder bergigem Gelände zum großen Teil außerhalb von Gewässern auf der Geländeoberfläche als Sturzflut ab. Solche Sturzfluten verfügten über hohe Strömungskräfte und könnten große Mengen an Treibgut und Materialien mit sich reißen. Dieses Material sammele sich dann an Kanaleinläufen, Verrohrungen, Brücken, Stegen, Zäunen oder Rechen. Durch den Rückstau werde das umliegende Gelände überflutet und es könne zu weiteren schweren Schäden an Gebäuden und der Infrastruktur kommen. Wie die Verwaltungschefin weiter ergänzt, könnte starker Regen in der Ebene Überflutungen verursachen. Da die großen Wassermengen zumeist über den Bemessungsgrenzen der Kanalnetze liegen sowie Hagel oder Treibgut die Einläufe zusetzen würden, könnten sie weite Flächen schnell unter Wasser setzen. Insbesondere die Bebauung und die Infrastruktur in den Senken könnten dabei erheblich geschädigt werden, heißt es aus dem Blieskasteler Rathaus von der Verwaltungschefin in einer Presseerklärung abschließend.

Wie berichtet, hatte die SPD-Fraktion im Blieskasteler Stadtrat erst kürzlich eine öffentliche Diskussion über Hochwasserschutz gefordert. Die Starkregen-Ereignisse der vergangenen Wochen hätten in einigen saarländischen Gemeinden zum Teil verheerende Schäden angerichtet. Zwar seien die Blieskasteler Stadtteile noch  relativ glimpflich davongekommen, aber niemand könne vorhersagen, dass dies auch in Zukunft so sein werde. „Eines scheint sicher zu sein: Diese Naturkatastrophen nehmen an Häufigkeit und Ausmaß zu und treffen immer häufiger auch unsere Region“, so SPD-Chef Guido Freidinger. Zuletzt stand am 15. Juli im Anschluss an ein kurzes, aber heftiges Unwetter innerhalb weniger Minuten die Blieskasteler Altstadt knöcheltief unter Wasser, einige Keller mussten von der Feuerwehr leergepumpt werden (siehe Info).

„Nicht zuletzt auch weil einige Augenzeugen berichteten, dass diese Überflutung zumindest zum Teil auf die unzureichende Wartung der Kanäle und Sinkkästen durch das städtische Abwasserwerk zurückzuführen und damit quasi hausgemacht war, hat die SPD-Fraktion die Verwaltung aufgefordert, einen Bericht über die Schadensursachen und zukünftige Maßnahmen zur Schadensvermeidung und -verhinderung vorzulegen.“

Dieser Bericht sollte nach Vorstellung der Blieskasteler SPD öffentlich, also unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger, erörtert werden, so Guido Freidinger abschließend.

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