Wehr übte Kellerbrand in der Altstadt war eine Übung

Blieskastel · (red) Einen Funkspruch, der auch erfahrene Feuerwehrleute etwas aus der Ruhe bringt, erfolgte an einem Abend in Blieskastel: „Kellerbrand in einem Wohnhaus in der Blieskasteler Altstadt, Menschenleben in Gefahr“, lautete der Spruch. Allerdings handelte es sich hierbei um eine Übungsdurchsage der Kooperationspartner der drei Löschbezirke Blieskastel-Mitte, Blickweiler und Webenheim in der historischen Altstadt. Reges Interesse und eine Menge Zuschauer galt dieser Großübung der Freiwilligen Feuerwehren aus den Blieskasteler Löschbezirken.

 Die Drehleiter kommt beider Übung der Wehren in der Altstadt vor dem Löschfahrzeug zum Einsatz.

Die Drehleiter kommt beider Übung der Wehren in der Altstadt vor dem Löschfahrzeug zum Einsatz.

Foto: David Roberge /Feuerwehr Blieskastel

Während der Übung musste die Kardinal-Wendel-Straße zwischen den Hausnummern 15 und 19 voll gesperrt werden. Nur so konnten die Großfahrzeuge und die Drehleiter aufgebaut werden. „Wir müssen dies auch einmal üben dürfen, damit die Anleiterpunkte der Drehleiter bekannt sind und die Aufstellflächen der Löschfahrzeuge getestet werden können“, so der Ausbildungsbeauftragte der Feuerwehr. Die Übungsleiter David Roberge und Christoph Schmitt führten eine einsatzrealistische Übung an einem großen Herrschaftsgebäude in der Kardinal-Wendel-Straße durch. In dem Gebäude aus der Von-der-Leyen-Zeit wurde ein ausgedehnter Kellerbrand simuliert, bei dem der giftige Brandrauch bereits den bauseitigen Fluchtweg, die notwendige Innentreppe, unpassierbar machte. Die Übungsannahme galt, dass mehrere Bewohner in dem rund 270 Jahre alten Gebäude vermisst wurden und eine weitere Person „Hilfe rufend“ auf dem Balkon im zweiten Obergeschoss stand. Hinter dieser Person drang dichter Diskonebel aus der offenen Balkontür. Auch kam Diskonebel aus sämtlichen Kellerfenstern der weiträumigen und alten Kellergewölbeanlage. „Es sah täuschend echt aus“, so Christoph Schmitt. „Ich hatte mehrfach den vorbeilaufenden Passanten erklären müssen, dass es hier nicht brennt, sondern dass wir kurz vor dem Beginn einer großen Feuerwehrübung sind.“

Alle Personen mussten durch die Feuerwehr gerettet werden. Die Wehren führten einen Innenangriff zur Menschenrettung mit mehreren Trupps unter schwerem Atemschutz durch. Von außen wurde, mit Hilfe der Blieskasteler 30-Meter-Drehleiter, eine Person aus dem Dachgeschoss in enormer Höhe gerettet. Schwieriger dagegen gestaltete sich die Rettung der Personen im Inneren. Da man im Brandfall durch den Brandrauch fast nichts sieht, mussten die Floriansjünger die ganze Ausrüstung bis in den letzten Winkel im Keller und im Dachgeschoss gebückt tragen. Sichtlich gezeichnet durch die außergewöhnliche Belastung, ein Feuerwehrmann trägt bis zu 25 Kilogramm zusätzliche Ausrüstung, wie Schutzkleidung und Atemschutzgerät mit sich, konnten die vermissten Personen in kürzester Zeit durch die Einsatzkräfte aus den Löschbezirken gemeinsam gerettet werden. Somit wurde das Übungsziel, einer Menschenrettung unter erschwerten Bedingungen, erreicht.

Die Übungsleitung war mit dem Ablauf und der Zusammenarbeit der drei Löschbezirke sehr zufrieden. Die Leistungsfähigkeit der Freiwilligen Feuerwehr konnte hier erst recht unter Beweis gestellt werden, da bei einem so enorm großen und baulich schwierigen Objekt eine gute Zusammenarbeit sehr wichtig ist, so einer der Führungskräfte. Ziel einer solchen Großübung ist, die Zusammenarbeit der örtlichen Löschbezirke anhand von Einsatzabschnitten zu überprüfen und zu verbessern. Es zeigte sich, wie wichtig die gegenseitige Unterstützung der einzelnen Löschbezirke untereinander ist. Gerade bei schwierigen und großen Objekten ist eine solche löschbezirksübergreifende Zusammenarbeit unumgänglich.

In die Übung waren acht Feuerwehrfahrzeuge mit 42 Einsatzkräften der Löschbezirke Blieskastel-Mitte, Blickweiler und Webenheim involviert. Geleitet und koordiniert wurde die Übung mit Hilfe des Einsatzleitwagens der Blieskasteler Feuerwehr, teilt Wehrsprecher Marco Nehlig abschließend mit.

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