Gesangverein Adolf Frangart singt seit 70 Jahren mit seiner guten Tenorstimme

Herbitzheim · Der Chorverband Wetspfalz-Blies und der Gesangverein Herbitzheim ehrten den 84-Jährigen für seine Treue zum Chorgesang.

 Dirigent Erwin Lück (rechts) ehrte seinen Sänger Adolf Frangart, der seit 70 Jahren dem Chor angehört. Mit auf dem Foto sind die stellvertretende Vorsitzende des Gesangvereins in Herbitzheim, Gisela Kempf (links), und Frangarts Ehefrau Wiltrud.

Dirigent Erwin Lück (rechts) ehrte seinen Sänger Adolf Frangart, der seit 70 Jahren dem Chor angehört. Mit auf dem Foto sind die stellvertretende Vorsitzende des Gesangvereins in Herbitzheim, Gisela Kempf (links), und Frangarts Ehefrau Wiltrud.

Foto: Wolfgang Degott

An seinem 84. Geburtstag wurde Adolf Frangart im Proberaum des Gesangvereins Herbitzheim in der alten Schule geehrt. Er gehört seit 70 Jahren dem Verein, dessen Ehrenmitglied er ist, und damit auch seinen bis dahin zwei Chören an. Nachdem ihm sein gemischter Chor unter anderem mit den Liedern „Freunde ihr seid gekommen“ und „Dies ist ein großer Tag, den wir gemeinsam feiern“ ein stimmungsvolles Ständchen gesungen hatte, nahm der Dirigent Erwin Lück in Vertretung des Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden des Kreis-Chorverbandes Westpfalz-Blies, Siegfried Schmidt, für den Deutschen Chorverband die Auszeichnung vor.

In der Laudatio sprach er davon, dass der pensionierte Bundesbahnbeamte Frangart, dessen Frau Wiltrud ebenfalls zum Chor gehört, als 14-jähriger Bub in den damaligen rund 40-köpfigen Männerchor, dirigiert von Kurt Lenhard, eingetreten war. Der Verein war im selben Jahr mit behördlicher Genehmigung der französischen Militärregierung wieder gegründet und Edmund Weisung zum Vorsitzenden gewählt worden. Dies sei im Jahre 1949 schon etwas Besonderes gewesen, da zu der Zeit nur in eine Gastwirtschaft gehen durfte, der das 16. Lebensjahr erreicht hatte.

So nutzte er als Teenager die Hilfe seiner beiden älteren Brüder Walter und Alfred, ebenfalls Sänger, um im Vereinslokal „Kellersch Kätth“ seiner Passion zu frönen. 1965 fand die erste Singstunde des gemischten Chors statt, dem er seither auch angehörte. Bis 1971 hatte der Verein zwei Ensembles. Lück betonte, dass Frangart immer ein eifriger Sänger und über viele Jahre auch Kassierer sowie Beisitzer im Vorstand gewesen sei, somit auch Vorbildcharakter symbolisiere.

Neben seinem Wirken im weltlichen Chor sei er auch über Jahrzehnte, seit 1954, mit seiner guten Tenorstimme Mitglied im Katholischen Kirchenchor der Pfarrei St. Mauritius Rubenheim gewesen. Auch mit seinem Club, die „blauen Dragoner“, habe er im Dorf kulturelle Akzente gesetzt. Lück unterstrich, dass der Chorgesang mehr als nur ein Mittel zum Frustabbau oder das Streben nach Harmonie sei. Chorsänger agierten nie alleine, sondern gemeinsam. Viele, wie auch Frangart, engagierten sich durch ihr verantwortungsvolles und selbstloses Handeln in der Gemeinschaft und trügen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement für das Funktionieren des Sängerwesens bei.

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