Gemeinderatssitzung Kita-Plätze werden im neuen Jahr teurer

Gersheim · Gersheims Gemeinderäte haben höhere Kita-Gebühren in Peppenkum beschlossen. Grund dafür seien die gestiegenen Personalkosten, hieß es.

 Die Elternbeiträge in der Kita Peppenkum werden im kommenden Jahr steigen.

Die Elternbeiträge in der Kita Peppenkum werden im kommenden Jahr steigen.

Foto: Erich Schwarz

Die Gemeinde Gersheim betreibt in Peppenkum eine kommunale Kindertagesstätte (Kita). Die Finanzierungsbedingungen sind eigentlich geregelt: Die Personalkosten werden zu 75 Prozent vom Träger, also der Gemeinde bestritten, für die restlichen 25 Prozent werden die Eltern zur Kasse gebeten. Berechnet wird der Beitrag der Eltern nach der Anzahl der Kinder in der jeweiligen Abteilung der Kita, also ob Kinder Regelplätze, Tagesplätze oder Krippenplätze brauchen. In der Krippe werden schon Kleinkinder betreut, hier liegt der errechnete „Betreuungsfaktor“ bei 3,5, also naturgegeben sehr hoch. In der Tagesgruppe (hier sind die Kinder über Mittag) liegt der Betreuungsfaktor bei 1,4, beim Regelplatz, dem klassischen Kindergartenplatz also, liegt der Betreuungsfaktor bei 1,0. Hieraus ergeben sich unterschiedliche Kostenbeiträge der Eltern. Weiter entscheidend ist auch die Zahl der Kinder, welche die Einrichtung besuchen. Ist die Zahl etwas höher, reduziert sich der Beitrag. Da sich etwa in der Mitte des Jahres, wenn Kinder aus der Kita eingeschult werden, eine Zäsur ergibt, werden die Beiträge der Eltern halbjährlich berechnet.

In der letzten Gemeinderatssitzung wurden nun neue Beitragssätze festgelegt. Wie aus der Sitzungsvorlage hervorging, werden sich die Personalkosten der Kita Peppenkum im kommenden Jahr von knapp 750 000 Euro auf etwa 826 000 Euro erhöhen. Dies hat das Personalamt der Gemeinde vorausberechnet. Nach der Schätzung der zukünftigen Kinderzahlen zufolge müssen die Beiträge für das kommende Jahr erhöht werden. Für einen Krippenplatz werden dann für das erste Kind ab Januar 2019 390 Euro fällig (bisher 363 Euro). Der Beitrag für den Tagesplatz steigt auf 156 Euro (bisher 145 Euro). Der Beitrag für den Regelplatz steigt von 104 auf 112 Euro. Damit liegt die Kita Peppenkum in der Beitragshöhe eines Krippenplatzes (390 Euro) auf einem „Spitzenplatz“ im Vergleich zu anderen Einrichtungen (Reinheim 340 Euro oder Rubenheim 352 Euro).

Besser schneidet man im Vergleich bei den Tagesplätzen ab. Hier kostet der Platz in Walsheim 173 Euro, in Gersheim 200 Euro. Bei den Regelplätzen ist man in Reinheim billiger (106 Euro), in Walsheim mit 130 Euro wesentlich teurer. Spitzenreiter ist hier allerdings der Walldorf-Kindergarten Haus Sonne mit 156 Euro. Christine Streichert-Clivot, Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im Rat, legte sich in der Diskussion unmissverständlich fest: „Wir werden die Erhöhungen nicht mittragen“, so ihre klare Aussage. Dies sei durchaus auch eine politische Entscheidung, schließlich sei man seitens der Landespolitik daran, die Kindergartenbeiträge insgesamt zu senken. Mit dem Krippen-Beitrag sei man „spitze“, die Erhöhung bedeute eine erhebliche Belastung für die Eltern. In vielen Familien stelle sich damit die Frage, ob sich eine Betreuung dann überhaupt noch rechne.

Auch Anne Hecksteden (Grüne) gab zu bedenken, dass Kita-Gebühren sicherlich ein Argument etwa für einen Hinzug nach Gersheim bedeuten könnten. Bürgermeister Alexander Rubeck (CDU) indes stellte heraus, dass man den Fakten folge müsse, „und die sind vorgegeben“. Auch Jürgen Wack, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten im Rat, unterstrich, man mache hier keinen Vorschlag „nach Gutdünken“. Dies sei alles nach den entsprechenden Rahmenbedingungen vorgegeben: „Wenn man den Schnitt nimmt, liegen wir dabei gar nicht so schlecht“, unterstrich Wack. Mit den Stimmen der CDU stimmte der Rat den Erhöhungen ab dem kommenden Jahr zu.

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