Erstsemestler wurden begrüßt 300 neue Studenten in Homburg

Homburg · Am Donnerstag wurden die Erstsemestler in den Fächern Human- und Zahnmedizin in der Kreisstadt begrüßt.

 Für knapp 300 Erstsemester der Human- und Zahnmedizin begann auf dem Campus der Medizinischen Fakultät des Saarlandes in Homburg die Studienzeit.

Für knapp 300 Erstsemester der Human- und Zahnmedizin begann auf dem Campus der Medizinischen Fakultät des Saarlandes in Homburg die Studienzeit.

Foto: Thorsten Wolf

Dort wo Menschen, die sich bislang zu einem Großteil vorher nicht wirklich kannten, zum ersten Mal zusammenkommen, gibt es die immer gleichen Bilder: Die einen bilden Grüppchen, andere bleiben eher beobachtend für sich, es gibt die Lauten und die Leisen, es gibt die, die forsch vorangehen, und die, die erst mal abwarten, was sich wie ergibt. Es gibt erste Begegnung – kurze und flüchtige und solche, die zu Freundschaften werden.

Wer nun gestern gegen 9 Uhr am großen Hörsaalgebäude des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg vorbeiging und vielleicht ein wacheres Auge hatte, der konnte all diese Szenen erleben – inmitten von knapp 300 Erstsemestern der Human- und Zahnmedizin. Für die begann in diesem Moment quasi die Studienzeit in Homburg, mitten drin: Simon Kammer, Jan Novotny, Max Schneider, Katharina Heuschen und Özlem Sevimli. Was alle fünf gemeinsam haben: Sie sind keine Saarländer. Simon kommt aus Bielefeld, Jan aus Erlangen, Max aus Düsseldorf, Katharina aus dem deutschsprachigen Teil Belgiens und Özlem aus Dormagen. Was sie seit gestern auch gemeinsam haben: Sie werden ihre Studienzeit in Homburg verbringen. Und anders als so manche Erstsemester vor ihnen haben sie sich auch dazu entschieden, in Homburg nicht nur ihre „Arbeitszeit“ zu verbringen, sondern auch hier zu wohnen – und nicht die Landeshauptstadt Saarbrücken vorzuziehen.

Mit der neuen Heimat, zumindest mal für sechs Semester, haben vier der Fünf keine wirklichen Probleme, nur Simon aus Bielefeld machte am Donnerstag keinen wirklich glücklichen Eindruck. „Als ich gelesen habe, wo ich hinkomme, hatte ich Tränen in den Augen. Und es waren keinen Freudentränen.“ Doch als er das sagte, musste er selbst lachen. Es besteht also noch Hoffnung. Für die anderen bietet Homburg viele Vorteile. „Für mich war das die erste Präferenz, weil es von hier eine gute Verbindung nach Luxemburg gibt. Dort wohne ich“, erzählte Katharina. Für Özlem ist es eine Frage der Mobilität, die Homburg für sie sinnvoll macht, „man ist schnell in der Stadt, man braucht kein Auto. Das ist gut“. Bemerkenswert: Zumindest Jan und Simon hatten sich schon im Vorfeld über ihren Studienort informiert, die Einwohnerzahl und auch Tatsache, dass Homburg die drittgrößte Stadt und der zweitgrößte Wirtschaftsstandort im Saarland ist, ging den beiden locker über die Lippen.

Eine Frage hatte Özlem dann, bevor es rein ging in den großen Hörsaal und zur Eröffnungsveranstaltung der Erstsemester: „Wird man eigentlich irgendwann Saarländer?“. Die Antwort auf diese Frage liefert mit jedem Studienbeginn in bester Tradition Professor Michael Menger, der Dekan der medizinischen Fakultät – und das mit einer inzwischen legendären Emotionsbeschreibung: „Wenn man nach Homburg muss, dann weint man zweimal: Einmal, wenn man hierher kommt, und einmal wenn man wieder gehen muss“. Nicht minder traditioneller Teil von Mengers Begrüßung: Der kokette Umgang mit der Bedeutung des Saarlandes in der Wahrnehmung von Nichtsaarländern. „Wer hat den Diercke-Weltaltas ausgepackt und nachgeschaut, wo Homburg liegt?“ Da gingen im weiten Rund des Hörsaals unter Gelächter viele Hände hoch.

 Max Schneider

Max Schneider

Foto: Thorsten Wolf
 Katharina Heuschen

Katharina Heuschen

Foto: Thorsten Wolf
 Özlem Sevimli

Özlem Sevimli

Foto: Thorsten Wolf
 Jan Novotny

Jan Novotny

Foto: Thorsten Wolf
 Simon Kammer

Simon Kammer

Foto: Thorsten Wolf

Ganz ernsthaft betonte Menger aber auch, wie auch Saar-Uni-Präsident Professor Manfred Schmitt ach ihm, dass der Studienort Homburg viele Vorteile biete, so den eher familiären Charakter angesichts des überschaubaren Campus, verbunden mit einem hohen Standard, so im Bereich von Forschung und Lehre. Homburgs Bürgermeister Klaus Roth, der die Erstsemester für die Stadt begrüßte, fasste mit einem deutlichen Augenzwinkern den entscheidenden Vorteil Homburg für die Studenten so in Worte: „Wir geben Ihnen hier die Gelegenheit, dass Sie sich bestens auf Ihr Studium konzentrieren können.“ Mit diesem Seitenhieb auf den Unterhaltungswert der Stadt hatte Roth dann schon mal die Lacher auf seiner Seite. Ernsthafter betonte der Bürgermeister die große Bedeutung, die das Universitätsklinikum und der Campus für Homburg habe. Und er gab den Neu-Homburgern noch einen altersgerechten Tipp in Sachen Freizeitgestaltung mit auf den Weg: Die Homburg-App, die digital alle Informationen biete, die man in und für die Stadt brauche.

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