Universitätsklinikum in Homburg Jetzt läuft der Betrieb im Neubau

Homburg · Am Montag war großer Umzugstag für die Innere Medizin am Uniklinikum, denn der zweite Bauabschnitt des Großprojektes I-Med ist beendet. Es gibt weitere Pläne fürs Klinikgelände, etwa ein zentrales OP-Gebäude.

 Seit gestern läuft der Betrieb im zweiten Bauabschnitt der neuen Inneren Medizin am Homburger UKS, damit ist nach sechs Jahren Bauzeit das Vorzeigeprojekt I-Med mit dem ersten und dem zweiten Bauabschnitt erfolgreich beendet.

Seit gestern läuft der Betrieb im zweiten Bauabschnitt der neuen Inneren Medizin am Homburger UKS, damit ist nach sechs Jahren Bauzeit das Vorzeigeprojekt I-Med mit dem ersten und dem zweiten Bauabschnitt erfolgreich beendet.

Foto: Thorsten Wolf

Lange Jahre hatte man am Universitätsklinikum in Homburg auf diesen Moment hingearbeitet, am Montag war es nun soweit: Mit dem Umzug von drei Kliniken aus dem Bereich der Inneren Medizin in den zweiten Bauabschnitt der neuen Inneren Medizin, kurz I-Med, ist das Millionen-Bauprojekt quasi abgeschlossen. Am Dienstag wird noch eine weitere Klinik im imposanten Bau ihr neues Zuhause finden, vor dem Gebäude der I-Med im Bereich des zweiten Bauabschnitts laufen derzeit noch einige Straßen- und Pflasterarbeiten. Einer, dem am Montag vor allem nach dem erfolgreichen Umzug der Kliniken in den Neubau ein Stein vom Herzen gefallen sein dürfte, ist Ulrich Kerle, der kaufmännische Direktor des UKS. „Mein Puls ist schon ziemlich hoch“, lachte Kerle nach der offiziellen Einsegnung des Gebäudes durch den katholischen Pfarrer Raimund Rambaud und seinen evangelischen Mitstreiter, Pfarrer Georg Weber, beide von der Klinikseelsorge. „Das ist ein großer Tag, wir haben es geschafft, dass die I-Med jetzt endlich in Betrieb geht.“ Mit sechs Jahren Bauzeit sei das Ganze ein Riesen-Projekt und eine Riesen-Anstrengung gewesen, „und jetzt geht langsam der Druck weg“.

Der Umzug selbst brachte am Montag für das medizinische Personal und die anderen Helfer vor allem mit Blick auf Patienten von Intensivstationen und solchen mit Intensivversorgung einige Herausforderungen mit sich. Hier nannte Kerle beispielhaft die Verlegung von Patienten aus dem Bereich der Pneumologie. „Diese Menschen hängen an mehreren Lungenmaschinen. Das ist natürlich ein Riesen-Aufwand. Aber das Ganze wurde generalstabsmäßig geplant. Man hat genau gewusst, in welcher Reihenfolge die Patienten hier ankommen, das hat perfekt funktioniert.“ Angst, so Kerle, habe man bei diesen umfangreichen und aufwendigen Manövern nicht gehabt, „aber es kann natürlich jederzeit etwas passieren. Man muss mit allem rechnen, ein Aufzug kann hängen bleiben oder eine Tür klemmt.“ Doch von solchen Ausfällen scheint man gestern verschont geblieben zu sein.

Gefragt, um wie viele Jahre er in den sechs Jahren Bauzeit seit 2012 tatsächlich gealtert sei, musste Kerle erneut lachen. „Ich bin nicht gealtert, ich bin gereift.“ Im Jahr 2006 habe man mit den ersten Überlegungen für die neue I-Med angefangen, „ich selbst bin seit 2005 hier am UKS. Das ist also schon mein Thema“. Deswegen sei er auch schon ein bisschen stolz, dass nun alles fertig sei, „so richtig realisiert habe ich es aber noch nicht“, gestand Kerle ein. Nach dem reinen Bau mit einen Volumen von über 150 Millionen Euro stehe nun im Fokus, dass alle Abläufe innerhalb der neuen I-Med auch so funktionierten, wie man es geplant habe.

Auf die Frage, ob er manchmal am Projekt gezweifelt habe, erinnerte Kerle an den Skandal beim Bau der ersten Abschnitts der I-Med. Zum Hintergrund: Damals hatte es rund um die Verhaftung eines unter Korruptionsverdacht stehenden Bauunternehmers die Befürchtung gegeben, dass unter dessen „Sparmaßnahmen“ auch die Statik des Gebäudes leiden könnte (wir berichteten mehrfach). Kerle: „Als dann Gutachter-Firmen hier durchgegangen sind und gesagt haben, dass alles in Ordnung ist, da ist uns ein Stein vom Herzen gefallen.“ Abseits dieser mehr als ungewollten Schwierigkeiten, so der kaufmännische Direktor grundsätzlich, sei es schlicht eine große Chance, ein solches Gebäude wie die I-Med zu errichten, eine, die man man nicht häufig erhält. Ebenso grundsätzlich verdeutlichte Kerle, dass die I-Med die Zukunft für das Universitätsklinikum sei. „Hier sind fünf Kliniken aus dem Bereich der Inneren Medizin unter einem Dach, mit direkter Anbindung an die Chirurgie. Die Ärzte können vernetzt arbeiten, auch Wissenschaft findet im Haus statt – das ist die Zukunft. Ohne die I-Med wäre das UKS nicht zukunftsfähig.“

Perspektivisch stehe noch einiges  an. „Wir sind jetzt dran, das zentrale OP-Gebäude zu errichten, mit insgesamt 15 Operationssälen. Das Ganze hat eine Größenordnung von 70 bis 80 Millionen Euro. Hier werden wir nächstes, übernächstes Jahr beginnen.“ Und dann sei die nächste große Baustelle die Psychiatrie, Neurologie und Neurochirurgie. „Da wollen wir einen Neubau. Und den, wenn möglich, im Tal in direkter Anbindung an dieses Gebäude hier. Und das sollte so schnell wie möglich passieren“, so Kerle. In Betrieb ist die gesamte I-Med nun also, der zweite Bauabschnitt soll aber erst beim Neujahrsempfang 2019 offiziell vorgestellt werden.

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