Er prägte fast 30 Jahre den FCH Ex-FC Homburg-Chef Udo Geitlinger ist tot

Homburg/Cannes · Der langjährige Vorsitzende des Traditionsclubs starb am Mittwoch in seinem Wohnort in Südfrankreich. Während seiner Amtszeit spielte der Club drei Jahre in der Bundesliga.

 Udo Geitlinger wäre im Januar 80 geworden. Nun verstarb er an seinem Altersruhesitz in der Nähe von Cannes an der Cote d’Azur.

Udo Geitlinger wäre im Januar 80 geworden. Nun verstarb er an seinem Altersruhesitz in der Nähe von Cannes an der Cote d’Azur.

Foto: Ferdi Hartung

Fast drei Jahrzehnte prägte Udo Geitlinger als Vorsitzender das Geschehen des Traditonsclubs FC Homburg. Am Mittwoch verstarb Geitlinger im Alter von 79 Jahren in dem Dorf Opio in der Nähe von Cannes in Südfrankreich.
Am Freitagabend spielte der FC Homburg aus diesem traurigen Anlass seine Regionalligapartie gegen den FSV Mainz 05 II mit Trauerflor.
Während der Amtszeit von Udo Geitlinger vom 5. Juni 1970 bis Juni 1999 erlebte der heutige Regionalligist sportlich seine Blütezeit. Drei Jahre spielten die Grün-Weißen in der ersten Bundesliga (1986/88 und 1989/90) und 15 Jahre in der zweiten Bundesliga. In diese Zeit fielen auch zahlreiche Erfolge im DFB-Vereinspokal. Der FCH sorgte bundesweit für  Schlagzeilen für seine Pokalsensationen im Waldstadion. Unvergessen der legendäre 3:1-Pokalsieg im DFB-Pokal vor mehr als 20 000 Zuschauern am 15. Oktober 1977 gegen Bayern München. Zahlreiche Bundesligisten schieden in den darauffolgenden Jahren beim FCH im Waldstadion aus dem Pokal aus. 1980 kam der FCH sogar bis in das Viertelfinale des DFB-Pokals, wo die Homburger gegen den 1. FC Köln mit 1:4 dann den Kürzeren zogen. Ein weiteres Mal kam der FCH 1995/96 ins Viertelfinale. Der damalige Regionalligist scheiterte nur knapp mit 3:4 nach Verlängerung gegen den Erstligisten 1. FC Kaiserslautern.

Udo Geitlinger führte mit strenger und kompromissloser Art den Verein. Er hatte das alleinige Sagen beim FCH. „Ohne ihn lief beim FC Homburg nichts“, meinte einst Albert Müller, Abwehrspieler und Trainer bei den Grün-Weißen. Udo Geitlinger hatte das Geschick und den fußballerischen Sachverstand, Spieler und Trainer leistungsmäßig einzuordnen. So mancher Trainer, außer seinem Lieblingscoach Uwe Klimaschewski, den er immer wieder zum FC Homburg holte, musste einsehen, dass man dem ersten Vorsitzenden nichts vormachen konnte, wenn die Ergebnisse und Tabellenstände nicht den Vorgaben entsprachen.  Udo Geitlinger war nicht nur Vorsitzender, sondern auch Sponsor des FC Homburg. Einige Privatgelder hatte der langjährige Vorsitzende in sein Hobby FC Homburg investiert. Mit Immobilien, darunter ein Hotel und das Saarpfalz-Center in der Homburger Innenstadt, verdiente er sein Geld. Mit Geschick fand Geitlinger nicht nur Partner für seine Immobiliengeschäfte, sondern auch für den FC Homburg. „Bei uns wird nicht der Präsident gewählt, sondern von mir bestimmt“, erklärte Udo Geitlinger einmal auf einer Mitgliederversammlung. Wer das notwendige Kleingeld für den FC Homburg bereit hielt, der durfte dann als Präsident neben Geitlinger dem personell durchaus überschaubaren Vorstand angehören.

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