Sozialkaufhaus Sozialkaufhaus lässt Kinderaugen leuchten

Kirkel · Für Kinder aus Syrien hielt der Nikolaus im ehemaligen Gasthaus „Anno 1900“ in Limbach kleine Geschenke bereit.

  Der Nikolaus beschenkte syrische und kurdische Kinder im ehemaligen Gasthaus „Anno 1900“.

 Der Nikolaus beschenkte syrische und kurdische Kinder im ehemaligen Gasthaus „Anno 1900“.

Foto: Beate Ruffing

Der Nikolaus klopfte an die Tür des ehemaligen Limbacher Gasthauses „Anno 1900“ und hielt für 28 Kinder aus zwölf in Limbach und Altstadt lebenden syrischen Familien eine ganze Menge Überraschungen bereit.

Auch alle Kinder aus Flüchtlingsfamilien in Kirkel-Neuhäusel wurden beschenkt. Möglich wurde dies durch eine finanzielle Unterstützung des Sozialkaufhauses „Leuchtender Stern“.

Der Duft von Kinderpunsch, Kerzen und Tannen lag in der Luft, als der Nikolaus in Gestalt des Limbacher Ortsvorsteher Max Limbacher kam. Staunende Kinderaugen betrachteten den Nikolaus, als zu dessen Begrüßung von allen ein zuvor eingeübtes Nikolauslied, begleitet von Susanne Bach-Bernhard mit ihrer Flöte, gesungen wurde. Seit Dezember 2015 wird im ehemaligen Gasthaus ein Freitagstreff angeboten. Dafür, dass dieser Freitag anders und der Nikolaus-Tradition folgen sollte, war ein Anliegen aller, heißt es in der Pressemitteilung der Kreisverwaltung.

Die Organisation der Nikolausfeier hatten Susanne Bach-Bernhard, Barbara Loth-Moutty, Gertrud Holzer, Cristina Vinga-Martins und Werner Moutty übernommen. Tage zuvor wurden Nikolaustüten mit Obst, Nüssen, Schokolade und Buntstiften gefüllt.

„Der Austausch über Traditionen und Bräuche sowie über die Hintergründe muslimischer und christlicher Feiertage gehören zu unseren Themen bei den Treffs und gemeinsamen Unternehmungen mit den Flüchtlingen“, erklärten die Organisatoren.

So sei man auf großes Interesse für eine Teilnahme am Martinsumzug gestoßen, als über die Barmherzigkeit des Heiligen Martin gesprochen worden war. Die Not des frierenden Bettlers und das Teilen des Mantels hatte viele angerührt. „Auch wir kamen in Not und erlebten einige Menschen wie Martin“, sagten Gehad Alhakim und Naglaa Kschkara.

Sie kamen mit ihren beiden Söhnen Saleh und Ahmed im Dezember 2015 aus Idlib zunächst auf dem Bayerischen Kohlhof an. Naglaa Kschkaras Elternhaus wurde schon mehrfach bombadiert und ihr Vater verletzt. Es sei nicht einfach für sie, fern der Familie zu sein, trotzdem seien sie glücklich, hier in Frieden leben zu können. Mittlerweile geht Saleh in die erste Grundschulklasse und Ahmed in die Kita Christ König.

„Unsere Söhne lernen in Kita und Schule über die christlichen Feste. Wir haben schon im vergangenen Jahr vom Heiligen Nikolaus erfahren, gebastelt und für die Weihnachtszeit geschmückt“, berichtet die Mutter von Saleh und Ahmed, die mit ihrem Mann auch zu den Helferinnen beim Limbacher Weihnachtsmarkt gehört.

„Der Bischof Nikolaus von Myra, auf den die Nikolaustradition zurückgeht, kam aus der heutigen Türkei. Er habe sich um die armen Menschen gekümmert und sei großzügig gewesen. Diese Geschichten um den Heiligen Mann nehme ich gerne zum Anlass, um sie in den Kontext unserer heutigen Tage zu stellen“, unterstrich Max Limbacher.

Zu den Kümmerern und Unterstützern des Nikolausfestes gehörte auch Walter Meyer, Vorsitzender des „Leuchtenden Sterns“. „Unser Vorstand hatte beschlossen, mit jeweils 400 Euro den Impuls für die Nikolausaktivitäten in Kirkel und Altstadt-Limbach zu geben. Gerne bin ich heute mit meiner Frau dabei, um die Familien kennenzulernen.“

„In Kirkel kam nach einer langjährigen Gepflogenheit der Nikolaus in jedes Haus und suchte die Familien mit den vom ‚Leuchtenden Stern’ gespendeten Päckchen zu Hause auf“, erläuterte Josef Homberg von der Kirkeler Agil-Flüchtlingshilfe.

Ausnahmslos alle waren reichlich beschenkt worden und freuten sich sichtlich darüber.

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