Johnny Cash Interview Clive John Der Johnny Cash in seiner Seele fühlt

Homburg · Am 11. April gastiert die Johnny-Cash-Roadshow im Homburger Saalbau. Die Veranstaltung genießt den Ruf, dem Original recht nahe zu kommen. Warum das so ist, hat Hauptdarsteller Clive John im Interview verraten.

 Clive John schlüpft seit nunmehr 14 Jahren auf der Bühne in die Rolle von Johnny Cash.

Clive John schlüpft seit nunmehr 14 Jahren auf der Bühne in die Rolle von Johnny Cash.

Foto: Heiko Britz

Die Johnny-Cash-Road-
show bringt Lieder und Lebensgeschichte des Ausnahme-Musikers auf die Bühne. Am Donnerstag, 11. April, 20 Uhr, gastiert sie in Homburg im Kulturzentrum Saalbau. Wir haben vorab mit Hauptdarsteller Clive John über seien Rolle, seine Ähnlichkeit zu Cash und den Charakter der Show gesprochen.

Mister John, seit wann sind Sie mit der Show unterwegs?

Clive John Die Johnny-Cash-Road-
show gibt es seit 2005. Ich habe sie erstellt und seitdem genossen. Weil es meine eigene Show ist, habe ich mich quasi selbst für die Hauptrolle ausgewählt.

Sie sehen Cash sehr ähnlich, klingen auch fast wie er. Inwiefern ist das auch eine Trainingsfrage?

John Meine natürliche Singstimme ist Cash ähnlich, also ist es für mich kein wirklicher Akt. Johnnys Songs sind alle in einer Tonart, die zu mir passt, und ich verstehe vollkommen die Art, wie man die Songs spricht und singt. Es ist wie eine Geschichte mit halbem Reden und Singen. Es ist nicht so einfach, wie es sich anhört, aber ich glaube, der Trick liegt darin.

Was macht die Johnny-Cash-Roadshow anders als vergleichbare Tribute-Shows?

John Ich mag es nicht, sie mit anderen Shows zu vergleichen. Wir sind absolut einzigartig in unserer Art und Musikalität – wie auch andere Leute, da bin ich mir sicher –, aber ich kann nur sagen, dass wir jedes Mal das Beste tun, das wir können. Wir sind auch sehr auf die Stimmharmonie konzentriert, die für diese Art von Musik ungewöhnlich ist. Sie finden es heraus, wenn Sie zur Show kommen! Es gibt viele Supermärkte, die die gleichen Produkte verkaufen, aber normalerweise hat jeder einen Lieblingsladen. Bei Bands ist es genauso.

Welche besondere Beziehung haben Sie persönlich denn zu Johnny Cash?

John Ich kann ihn in meiner Seele fühlen.

„Walk the Line“, „Ring of Fire“, „Folsom Prison Blues“ – welches ist Ihr Cash-Lieblingslied und warum?

John Von diesen dreien wäre es „Walk The Line“, weil in jedem Vers die Tonart wechselt, was es einzigartig macht.

Haben Sie die Lieder für die Show zusammengestellt – und wenn ja, nach welchen Gesichtspunkten?

John Ja, ich stelle die Setlisten zusammen. Ich ändere sie ständig ein wenig, so dass selbst für regelmäßige Zuschauer – von denen wir viele haben – immer etwas Neues dabei ist. Dieses Jahr konzentriert es sich auf die San-Quentin-Show 1969 (ein legendäres Konzert in einem von Amerikas berüchtigtsten Gefängnissen, Anm. der Red.), die 50. Geburtstag feiert. Aber wir machen auch die Lieblingssongs, die man von einer Johnny-Cash-Show erwarten würde. Ich bin mir sehr bewusst, dass ich versuchen muss, alle Jahrzehnte, in denen Johnny Musik aufgenommen hat, zu erfassen.

Cashs Tochter Rosanne ist von Ihrer Ähnlichkeit mit Johnny beeindruckt, die Roadshow ist die Einzige, die von der Cash-Familie empfohlen wird. Hatten Sie schon persönliche Begegnungen mit der Familie und wie liefen diese ab?

John Ich traf die Enkelin Caitlin Crowell, Rosannes Tochter, in einer Show in der Nähe von Manchester in England und sie sagte: „Oh mein Gott, du bist genau wie mein Opa!“ Wir machten ein Foto zusammen und sie hat mir seitdem viele Male eine E-Mail geschickt. Das war 2013. Ich habe auch viele lebenslange Freunde und den schwedischen Biographen Larrs Lindfors getroffen, der ebenfalls ein Freund von Johnny Cash war. Alle diese Leute finden die Johnny-Cash-Roadshow sehr gut und was ich tue, um seine Musik am Leben zu erhalten.

Inwiefern inspiriert Sie Cash auch bei Ihrem eigenen Alben?

John Johnnys Stil des Songwritings und Performings hat im Laufe der Jahre immer mehr meinen eigenen Stil beeinflusst. Man hört es auf meinem letzten Album „A Brand New Beginning“ noch mehr.

Auf was können sich Besucher in Homburg besonders freuen?

John Über unseren eigenen Spiel- und Auftrittsstil. Wir kommen immer nach der Show an den Merchandise-Stand, damit Fans mir ihre Gedanken mitteilen können! Ich freue mich darauf.

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