Neue Räume für die Augenklinik Mehr Platz für Augenärzte und Patienten

Homburg · Homburger Uniklinik weiht neue Räume für die Kinderaugenheilkunde ein.Aber Verbesserungsbedarf bleibt.

 Prof. Dr. med. Berthold Seitz, Direktor der Klinik für Augenheilkunde an der Universitätsklinik, ist froh über den Raumzuwachs.

Prof. Dr. med. Berthold Seitz, Direktor der Klinik für Augenheilkunde an der Universitätsklinik, ist froh über den Raumzuwachs.

Foto: Iris Maurer

Die Kinderaugenheilkuunde der Uni-Klinik hat jetzt neue Räume. Rund 100 Zuhörer kamen zur Einweihung in den Hörsaal des Instituts. Die Grußworte hielten  Professorin Barbara Käsmann-Kellner, die Leiterin der Sehschule. Der Chef der HNO-Klinik, Bernhard Schick, gratulierte Käsmann-Kellner und ihrem Team zu den neuen Räumen.

Anschließend berichtete Anja Krings, Vorsitzende der Noah-Albinismus-Selbsthilfegruppe davon, wie sie vor 40 Jahren zum ersten Mal als Patientin in der Uniklinik war; der außerordentlich gute Ruf der Sehschule habe über die Jahre dazu geführt, dass die Räume aus allen Nähten platzten. „Heute ist der Zeitpunkt gekommen, dass wir uns in den neuen Räumen wohlfühlen können“, sagte sie. Hans Werner Merkelbach vom Achromatopsie-Selbsthilfeverein begann seinen Vortrag mit der Frage „Kennen Sie eigentlich Pingelap?“.

Auf der westpazifischen Insel leiden 75 der 450 Einwohner unter der vollständigen Farbenblindheit (Achromatopsie). Merkelbachs eigener Genbefund habe eine Mutation nachgewiesen, die sonst nur auf Pingelap vorkomme. In Deutschland gibt es etwa 3000 Menschen, die an der angeborenen Sehschwäche leiden. Für sie sei die Arbeit der Homburger Augenklinik ein Glücksfall, zumal dort  auch in diesem Bereich geforscht werde. Zusammen mit ihrem Sohn Mathis trat Stefanie Krahnenfeld vor die Zuhörer. Die Sängerin und Professorin an der Mannheimer Musikhochschule hatte schon Benefizkonzerte zugunsten der Kinder-Augenheilkunde organisiert.

„Ich war heute Nachmittag schon in den neuen Räumen: Die Sonne, die durch die Fenster strahlte, strahlte in mein Herz“, sagte sie. Früher sei es sehr beengt und laut gewesen. Augenklinik-Chef Berthold Seitz sagte ebenfalls, es seien „katastrophale Zustände“ gewesen, in denen Käsmann-Kellner trotzdem „exzellente Arbeit geleistet“ habe. „Ich werde nie vergessen, als mich Frau Käsmann-Kellner im Juli nach oben geholt hat in die neuen Räumen. Ich habe noch nie so viele dankbare Augen gesehen, so dass selbst ich, dem man eine gewisse Hartgesottenheit andichtet, ein halbes Tränchen in den Augen hatte.“ Käsmann-Kellners einstiger Lehrer, Professor Gerold Kolling aus Heidelberg, lobte zwar die neuen Räume, wollte aber auch Kritik anbringen: So habe die Leiterin der Sehschule keinen eigenen Assistenten. Er habe ihr eigentlich einen Kaktus mitbringen wollen, damit sie „gewisse Leute“ pieksen könne, aber der Blumenladen sei schon geschlossen gewesen. Aus Seitz’ Ecke war daraufhin ein „Gott sei Dank“ zu hören. Barbara Käsmann-Kellner blickte auf die Geschichte der Sehschule zurück. Fotos aus der alten Zeit zeugten vom Gedränge im Wartezimmer, das nun der Vergangenheit angehören soll.

Speziellen Dank richtete die Professorin an die Optikermeisterin Barbara John aus St. Wendel, die die Spendensammlungen initiiert habe. Dank ihr seien 100 000 Euro zusammengekommen und somit ein Achtel der Gesamtkosten.

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