Innerstädtische Bauarbeiten Groß-OP an Homburgs „Pulsader“

Homburg · Die zentrale Richard-Wagner-Straße wird bis Mai saniert. Der durchführende Landesbetrieb für Straßenbau fürchtet große Staus und Unannehmlichkeiten für die Anwohner. Viel dagegen tun könne man nicht.

 Die Vorarbeiten fürs „Baufeld 1" der Sanierung der Richard-Wagner-Straße sind angelaufen. Dort wo der Verkehr hier noch aus der Straße Richtung B423 fließt, ist während der Arbeiten eine Einbahnstraße in Gegenfahrtrichtung.

Die Vorarbeiten fürs „Baufeld 1" der Sanierung der Richard-Wagner-Straße sind angelaufen. Dort wo der Verkehr hier noch aus der Straße Richtung B423 fließt, ist während der Arbeiten eine Einbahnstraße in Gegenfahrtrichtung.

Foto: Eric Kolling

 18 Schilder im Stadtgebiet kündigen derzeit allen Einfahrenden früh an, was die nächsten Wochen auf sie zukommt:  Die Richard-Wagner-Straße ist seit Montag und bis vermutlich dem 29. April eine Großbaustelle und lange Staus in alle Richtungen gerade in den Stoßzeiten programmiert – auch auf den Ausweichstrecken. Der Straßenbelag muss zwischen der Einmündung der Bexbacher Straße/B 423 und dem Ortsausgang in Fahrtrichtung Bruchhof (bis etwa Höhe Stadtpark) runderneuert werden (wir berichteten). „Die letzte grundhafte beziehungsweise mehrlagige Sanierung ist nicht mehr aktenkundig. Sie muss länger als 20 Jahre her sein“, erklärt Klaus Kosok, Sprecher des durchführenden Landesbetriebs für Straßenbau auf Anfrage zu der 1,8 Millionen Euro schweren und vom Land gestemmten Maßnahme.

Das erklärt auch die Notwendigkeit der Arbeiten – 17 500 Autos befahren laut LfS täglich die Strecke. Der daraus resultierenden Abnutzung begegnet der LfS jetzt damit, dass er bis zu 30 Zentimeter  des Belags abträgt und von Grund auf neu anbringt, so Kosok: „Baulich gibt es keine besonderen Herausforderungen. Es ist eine Straßensanierung wie viele andere auch. Schwieriger ist die Gewährleistung eines Mindestmaßes an Verkehrsfluss und die Erreichbarkeit der Anliegergrundstücke.“ Die Behörde versucht das zu schaffen, indem sie „ vergleichsweise kleine Bauabschnitte“ bildet – nämlich neun –  und die Straße nicht voll sperrt, sondern sie als Einbahnstraße einspurig befahrbar hält. Mehr machen gehe nicht bei „solchen Baustellen im Verkehrsraum auf stark frequentierten Straßen“. Man könne den Autofahrern nur die üblichen Tipps geben: „Neben den Optionen der Umfahrung bietet sich für Berufspendler (mit flexibler Arbeitszeit) zudem auch an, ihren täglichen Weg früher oder später anzutreten, um die Verkehrsspitze zu entlasten. Vielleicht denkt die eine oder der andere auch über einen Umstieg auf den ÖPNV nach.“

 Diese Schilder weisen in Homburg auf die neue Großbaustelle in der Richard-Wagner-Straße hin.

Diese Schilder weisen in Homburg auf die neue Großbaustelle in der Richard-Wagner-Straße hin.

Foto: Eric Kolling

Wie lange in den neun geplanten Bauabschnitten jeweils gearbeitet wird, vermag Kosok nicht zuletzt wegen des Wetters nicht zu machen. Die interne Planung sieht vor, dass die ersten drei Baufelder bis zum 15. März abgeschlossen sind.

Am Montag gegen zwölf Uhr lief noch alles reibungslos, Staus gab es keine. Die Arbeiten zum ersten Baufeld, der „Herstellung einer Mittelüberfahrt im Fahrbahnteiler“ – wie es im Amtsdeutsch heißt – laufen noch: Eine Handvoll Arbeiter der Straßenverkehrssicherung in ihren orangen Arbeitskleidern klebt die gelben Übergangsfahrbahnmarkierungen auf dem Boden an. Gesperrt ist je die Spur, die an der Einmündung, die an den Fahrbahnteiler stößt. Dessen Belag ist abgetragen, eine Spur von der Bexbacher Straße (B 423) aus Richtung Autobahn mittels Gitter abgesperrt. Gerade fährt ein Wagen mit der Aufschrift „Landesbetrieb für Straßenbau“ vor, ein Mann steigt aus, macht mittels Digicam ein Foto der Straßeninsel, verabschiedet sich und fährt wieder.  Klaus Kosok meldet: „Keine besonderen Vorkommnisse“. Der Abbiege-Verkehr von der Stadtmitte Richtung Hauptbahnhof über den früheren Fahrbahnteiler vor der Straße „Bahnhofsvorplatz“ soll sich auf die Gegenspur verlagern.

Im nächsten Baufeld, das wohl am Mittwoch in Angriff genommen wird, sind die Arbeiter ein ganzes Stück entfernt, zwischen der Robert-Bosch- und der Mainzer Straße, im Einsatz. Dort beginnen sie mit Vorarbeiten an den Rändern des gesperrten Teils. Der Verkehr Richtung Bruchhof fließt ab der Straße „Bahnhofsvorplatz“ auf eine Spur gedrängt über die Gegenfahrbahn.

Im dritten Baufeld werden dann die gesperrten Spuren saniert. Dabei ist geplant, dass der Verkehr Richtung Bruchhof ab der Robert-Bosch-Straße wieder über die sanierte normale Spur gelenkt, die Einbahnregelung von der Bexbacher Straße bis zu der Stelle gekürzt, die Kreuzung „Mainzer Straße“ zunächst wieder frei gegeben wird. Ein Problem:  Aus bautechnischen Gründen kommt man wohl bis Mitte März nicht zum Amtsplatz des Zollamtes. Ersatzweise soll man die gesperrte Fahrspur der Richard-Wagner-Straße gegenüber des Zollamts nutzen.

Ab voraussichtlich Anfang April wird die Baustelle wohl auf die Gegenrichtung umgelegt, so der LfS weiter.

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